Bürgermeisterwahl Biederitz 2023 Kandidat Timm Kausmann stellt sich vor
Am 17. September haben die Einwohner der Einheitsgemeinde Biederitz die Wahl für einen neuen Bürgermeister oder die Bürgermeisterin. Timm Kausmann tritt als Einzelbewerber an.

Biederitz - Mit einer Kandidatur um das Amt des Biederitzer Bürgermeisters hatte Timm Kausmann schon länger geliebäugelt. Dass er zwei Wochen vor Bewerbungsschluss tatsächlich Ernst damit machte, lag zum einen an dem Zuspruch, den er in verschiedenen Gesprächen erhielt, und zum anderen an den Zielen, die er in den nächsten sieben Jahren erreichen will. – Sieben Jahre bis zur nächsten Wahl wolle er damit nicht warten, sagte der 40-Jährige, der seit 2018 mit seiner Familie in Biederitz lebt.
Dass seine Ziele jetzt wichtig sind, damit konnte er auch seine skeptischen Eltern und nicht zuletzt seine Frau überzeugen. Er spinne doch, hatte deren erste Reaktion gelautet, wie Timm Kausmann erzählte.
Ein drittes Argument für seine Bewerbung hat den Ursprung in seiner Berufserfahrung. Als Pädagoge am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe unterrichtet er unter anderem das Fach Politik, setzt sich also kontinuierlich mit Wahlrecht und Demokratie auseinander. „Zwei Kandidaten sind aus meiner Sicht zu wenig Auswahl.“
Unterschriften waren schnell gesammelt
Dass er innerhalb des kurzen Zeitraums die Unterstützungsunterschriften, die ein Einzelbewerber für seine Kandidatur benötigt, zusammenbekommen hat, sieht er als ersten Erfolg an.
Geholfen haben ihm seine Frau und eine Kollegin, die sein Anliegen in ihren Status stellten. Sogar an der Tür habe es dann geklingelt, weil Leute für ihn unterschreiben wollten.
Während seine beiden Mitbewerber schon seit Wochen mit Plakaten und Aufstellern im Gemeindegebiet um Stimmen am 17. September werben, plant Timm Kausmann auf der Plattform Instagram auf seine Kandidatur aufmerksam zu machen. Außerdem nimmt er wie Ina Möbius und Kay Gericke an beiden öffentlichen Vorstellungsrunden teil.
Tragfähige Kompromisse herstellen
Das Volksstimme-Forum findet am Montag um 19 Uhr in der Kombüse unterm Leuchtturm in Gerwisch statt, die Kandidatenvorstellung der Gemeinde Biederitz am Donnerstag um 18 Uhr in der Mehrzweckhalle in Biederitz.
Kommunalpolitische Erfahrung kann der Biederitzer vorweisen, allerdings geht sie teilweise bis in seine Jugend zurück. Auch als Wahlhelfer hat er sich schon ehrenamtlich engagiert. Seine Mitarbeit in Vereinen ist von seinem Beruf und seiner Zeit in Magdeburg geprägt. Vor allem in der hiesigen Kirchengemeinde hat er schon eine Heimstatt gefunden. Seine Söhne gehen zwar in Magdeburg zur Schule beziehungsweise in den Kindergarten, sind aber über den SV Union Heyrothsberge oder den Jugendkreis der Kirche in ihrem neuen Heimatort integriert.
Über Freunde und Bekannte seien sie nach Biederitz gekommen. Bezahlbarer Wohnraum für eine fünfköpfige Familie sei der ausschlaggebende Punkt gewesen.
Lange Arbeitszeiten kennt er
Vor den Arbeitszeiten eines Bürgermeisters mit vielen Terminen in den Abendstunden und an den Wochenenden, wenn andere Leute Freizeit haben, scheut sich Timm Kausmann nicht. Als Pflegewirt komme er aus einem Beruf im Drei-Schicht-System. „Was ein anstrengender Job bedeutet, ist mir bekannt.“ Auch davon, dass die kommunale Ebene oft genug in Sippenhaft für politische Entscheidungen auf Landes- oder Bundesebene genommen wird, lässt er sich nicht abschrecken. Er habe sich ein dickes Fell zugelegt. „Wenn man als Pädagoge vor einer Klasse steht, kann man es auch nicht allen recht machen.“
Dass er auf Menschen zugehen und tragfähige Kompromisse herstellen kann, sieht er als seine Stärken an. Kompromissbereitschaft könne aber auch als Schwäche ausgelegt werden, ist sich Timm Kausmann bewusst.
Energieautarke Gemeinde und sichere Schulwege
Die ländliche Lage und das Engagement der Menschen in den Vereinen, schätzt er besonders an der Einheitsgemeinde Biederitz. Besucher bei ihnen zuhause wären immer von der Ruhe dort begeistert.
Geht er in Gedanken die Ortschaften der Einheitsgemeinde ab, kommt ihn aber auch gleich ein Punkt in den Sinn, der ihn besonders stört: „Dass die Bahnhöfe nicht barrierefrei sind“. Das zu ändern, ist eines seiner Ziele. Kein einfaches, wie er einräumt, angesichts eines so großen Unternehmens wie der Bahn als Ansprechpartner. Die energieautarke Gemeinde, stabile Grundsteuern und sichere Schulwege sind weitere Schwerpunkte, denen er sich als Bürgermeister widmen will.