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Pädagogischer Kirchendiener mit musikalischer Ausbildung geht den Kirchen verloren Kantorkatechetin Editha Weber in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet

Von Stephen Zechendorf 17.10.2012, 03:13

Die langjährige Kantorkatechetin und Gemeindepädagogin der evangelischen Kirche von Möckern, Editha Weber, ist in einem Gottesdienst am Sonntag aus der aktiven Phase ihres kirchlichen Dienstes verabschiedet worden.

Möckern l Es war ein besonderer Gottesdienst - zum Einen, weil an diesem Tag gleich zwei ältere Kinder getauft wurden, zum Anderen, weil die Kinder der diesjährigen Flötenrüste in Paplitz ihr Konzert inklusive einem biblischen Erzählstück in der St.-Laurentius-Kirche aufführten. Vor allem aber war es ein besonderer Gottesdienst, weil es der letzte von Editha Weber im aktiven Dienst mitgestaltete Gottesdienst war. Seit 1971 im kirchlichen Dienst, davon 38 Jahre als Kantorkatechetin, folgt nun der Schritt in den Vorruhestand.

In der vollbesetzten Kirche fanden sich daher etliche Wegbegleiter, ehemalige Christenlehre- und Flötenrüstkinder, der frühere Möckeraner Pastor Martin Gregor und auch eine Delegation aus Paplitz, jenem Ort, in dem die Flötenrüste stattfindet.

Natürlich ist es Editha Weber, die diese Rüstfahrten leitet und musikalisch betreut. Hier werden die Flötenstücke einstudiert und die Erzählstücke vorbereitet. "Es ist bedauerlich, dass es den Beruf der Kantorkatechetin in dieser Form nicht mehr gibt", sagte die Superintendentin Ute Mertens, als sie gegen Ende des Gottesdienstes das Wort an Editha Weber richtete. Heutzutage gebe es nur noch die Ausbildung zum Gemeindepädagogen. "Wir brauchen aber auch weiterhin Leute, die musikalisch ausgebildet worden sind", so Ute Mertens.

Ute Mertens: "Jetzt dürfen Sie auch mal Nein sagen"

Das Berufsbild, welches Editha Weber ausfüllte, war wahrlich um einiges vielfältiger: Zu Gottesdiensten saß die Kantorkatechetin an der Orgel, sie leitete den Kirchenchor, gab zwei Generationen Christenlehre und in den Schulen Religionsunterricht, organisierte Rüstzeiten und die Krippenspiele zum Heiligabend und war zudem ehrenamtliche Lektorin.

Mit dem Eintritt in die "passive Phase der Altersteilzeit" dürfe Editha Weber nun auch mal "Nein" sagen, wenn sie gefragt werde,ob sie einen Gottesdienst übernehmen möchte, führte Ute Mertens die Zukunft von Editha Weber aus, bevor sie deren symbolische Entpflichtung vom Kirchenkreis Elbe-Fläming vornahm. "So richtig hören Sie ja auch nicht auf", sagte Superintendentin Mertens. Recht hat sie, denn schon jetzt steht der Termin für die Flötenrüste in Paplitz für das Jahr 2013 fest und auch der Kirchenchor kann sich freuen, dass Editha Weber zugesagt hat, den Chor weiterhin zu betreuen.

Die Dankesworte von der sichtbar bewegten Kantorkatechetin schlossen alle Freunde, Kirchenmitarbeiter und Wegbegleiter ein. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde zum gemeinsamen Kaffeetrinken in den Schafstall auf dem Amtshof gebeten.