„Da war ordentlich zu tun“ Kay Gericke zur Bewährungsprobe für den Winterdienst der Gemeinde Biederitz
Eiskalt erwischt wurde der erste Winterdienst in eigener Regie der Gemeinde Biederitz Anfang Februar 2021. Die Bilanz falle aber positiv aus, sagt Koordinatorin Sandra Schmidt.

Biederitz - Im letzten Winter seien die Gemeindearbeiter gleich ins kalte Wasser geworfen worden, sagt Sandra Schmidt, Koordinatorin der Gemeindearbeiter in Biederitz. Der heftige Wintereinbruch Anfang Februar 2021 hatte die Gemeinde schon im ersten Jahr des Winterdienstes in eigener Regie kräftig herausgefordert. Andauernder Schneefall, enorme Schneemassen und tiefe Minustemperaturen hatten die Gemeindearbeiter an ihre Grenzen gebracht.
„Das war die Feuertaufe für den Winterdienst in eigener Regie“, sagt der Biederitzer Gemeindebürgermeister Kay Gericke (SPD). Sehr schnell sei in diesen Tagen sehr viel Schnee gefallen. „Da war ordentlich zu tun.“
Allein am 7. Februar 2021 waren 14 Gemeindearbeiter, zwei Multicars mit Schneeschild und Streuaufsatz, ein Radlader mit Schneeschild sowie diverse Rasentraktoren mit Schneeschild und Bürste von 4 Uhr morgens bis 21 Uhr abends unermüdlich im Einsatz, hatte Gericke damals erklärt. Die Arbeiter hätten versucht, der zum Teil bis zu 50 Zentimeter hohen Schneemassen „Herr zur werden“. Was auf den Gemeindestraßen noch halbwegs gelungen sei, habe sich in den Straßen der Wohngebiete jedoch „ziemlich schwierig“ gestaltet, weil zu beiden Seiten parkende Autos den Winterdienst erschwerten. Durch den andauernden Schneefall, und weil sich auf den Straßendecken der Schnee schnell wieder lockerte, war damals der Eindruck entstanden, als sei gar nicht geräumt worden.
Sechs Tage lang kämpften die Gemeindearbeiter, kamen immer wieder auch Wünschen und Bitten der Anwohner nach, so Gericke damals. Auch viele kleinere Straßen und die Zuwegungen zu den Seniorenheimen und Ärzten in der Gemeinde wurden beräumt.
Extreme Verhältnisse, zuverlässige Leute
Insgesamt sei das erste Jahr Winterdienst in eigener Regie - trotz extremer Verhältnisse an den genannten Tagen - gut gemeistert worden, sagt Sandra Schmidt. Die aufgestellten Bereitschafts- und Einsatzpläne hätten sich bewährt. „Wir haben zuverlässige Leute hier“, ergänzt Kay Gericke stolz mit Blick auf die Gemeindearbeiter. Das sei enorm wichtig.
Das Geld für einen externen Winterdienst, ausgeführt von einer Firma, sei besser in eigene Technik investiert, sagt Gericke auch. Rund 80 000 Euro habe das zuletzt eingeholte Angebot eines externen Anbieters gelautet. Zu viel, fand damals auch der Gemeinderat und stimmte zu, dass die Gemeinde selbst den Winterdienst organisieren soll.
Zwei neue Fahrzeuge erweitern den Fuhrpark für die anstehende Wintersaison 2021/ 2022. So einen neuen Traktor vom Typ John Deere 3039R mit größerem Schiebeschild und Kabine. Er soll zum Teil die kleinen Rasentraktoren ohne „Rundumschutz“ für die Arbeiter ersetzen. Mit ihm könnten Wege, Plätze und Schulhöfe abfahren werden. Zurzeit ist der neue Traktor noch mit einem Fangkorb für größere Rasenflächen ausgerüstet. Im Winterdienst wird er mit einer Streuvorrichtung ausgestattet sein. Darüber hinaus hat die Gemeinde einen Transporter mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Maximalgewicht geleast.
Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt die Laubsaison noch in vollem Gang sei - 40 Tonnen Streugut seien schon eingelagert, um für den Winterdienst 2021/2022 gerüstet zu sein. Der Dienst werde je nach Wetterlage „ausgerufen“, sagt Sandra Schmidt. Ein festes Datum gebe es nicht.
Hinweise von Anwohnern haben sich bewährt
Bewährt habe sich, dass die Anwohner der Gemeinde im Winter Gefahrenstellen an die Verwaltung in Heyrothsberge melden. Das könne auch im kommenden Winter wieder so gehandhabt werden, sagen Gericke und Schmidt. Es werde aber um Verständnis gebeten, dass die Hauptstraßen und die festgelegten Routen durch die Ortschaften Priorität hätten. Der Rest werde dann „nach und nach“ abgearbeitet.