Gründerzentrum Kein Abschied vom Schreibtisch
Dr Heinz Paul und Reinhard Templin legen die Geschicke des Gründerzentrums und des Wirtschaftsvereins in jüngere Hände.
Genthin l Dr. Heinz Paul, vor wenigen Wochen als Geschäftsführer der TGZ Jerichower Land GmbH mit großer Öffentlichkeit in den Unruhestand verabschiedet und Reinhard Templin, ausgeschiedener FLAMCO-Geschäftsführer, treffen sich im Büro des Unternehmers.
Es geht um das Ausscheiden Templins aus dem Vorstand des Vereins Wirtschaft im Jerichower Land. Ein Treffen mit großer Symbolkraft, zwei Männer, die für die Wirtschaft im Jerichower Land viel bewegt haben, packen nicht einfach so ihre Sachen am Schreibtisch zusammen.
Templin, die Hauptperson des Tages, ist für sein Unternehmen noch im Außendienst tätig. Er sei ein „Diemido“, frotzelt er und meint damit, dass er dienstags, mittwochs und donnerstags im Außendienst für die Firma unterwegs sei. Reinhard Templin und Dr. Heinz Paul legen nun ihre Aufgaben in jüngere Hände.
Dr. Paul erinnert an das Wirken von Dr. Rolf Brose, Henkel-Geschäftsführer Anfang der 90er Jahre in Genthin. Er griff die Erfahrungen der Wirtschaftskrise mit dem Wegbrechen ganzer Industriezweige 1968 in den alten Ländern auf und regte in Genthin die Bildung eines Gremiums mit Stadt, Landkreis und QSG im Boot an, um so wirtschaftliche Umbrüche begleiten zu können. Die Bemühungen mündeten schließlich im Dezember 1991 in der Gründung des TGZ mit seinen vier Säulen Fortbildung, Innovation, Marketing und Kooperation.
„Alles das ging nicht ohne den Einfluss der Unternehmen“, sagt Dr. Paul heute und hebt damit auf die Gründung des Vereins zunächst als Förderkreis des TGZ e. V. und zukünftiger Gesellschafter ab. Reinhard Templin, der den STAG Genthin vertrat, zählte seinerzeit zu den sechs Vertretern der Gründungsunternehmen. Heute zählt der Verein Wirtschaft Jerichower Land, der unter dem Vorsitz von Dr. Henning Gehm steht, 32 Mitglieder, darunter prägende Unternehmen und Institutionen des Landkreises.
Dr. Heinz Paul war Anfang der 1990er Jahre als Mitarbeiter der Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg GmbH (tti) zuständig für den Bereich Genthin. In dieser Eigenschaft habe er schnell den Draht zu dem damaligen TGZ-Geschäftsführer Lutz Mehlhorn gefunden.
„Marketing und technisches Verständnis haben sich getroffen, so dass eine enge Zusammenarbeit zustande kam “, resümiert Dr. Paul heute. 1994 übernahm er dann über einen Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen dem Landkreis und der tti die Leitung des Hauses.
„So war es möglich, modernes Know how ins TGZ zu bekommen“, resümiert Dr. Paul. Er sei in den Jahren seiner Geschäftsführertätigkeit sehr froh gewesen, den Verein Wirtschaft an seiner Seite gehabt zu haben. Er habe stets Impulse für die Wirtschaft geben können. Männer wie Reinhard Templin seien zu jedem Zeitpunkt unersetzlich gewesen. „Es war genau der richtige Weg, den wir eingeschlagen haben“, sagt der TGZ-Geschäftsführer i. R.
Die Liste der Vorhaben und Projekte, die der Verein bewegt hat, gibt ihm Recht. Reinhard Templin bemerkt dabei scherzhaft an, dass er stets dabei der Geldeintreiber für Projekte und Vorhaben gewesen sei.
Der Verein leistete unter anderem Startfinanzierung bei dem TGZ-Geschäftsfeld „Krisenmanagement“, agierte als Regionalpartner in der bundesweiten Arbeitsgruppe „Wirtschaft-Schule“, wirkte an der Umsetzung von Modellprojekten , z.B. „Chef für einen Tag“ mit. Des Weiteren war er Initiator des ego-Arbeitskreises JL, agierte als Projektträger für das Projekt DEMOG www.lehrlink.wirtschaftjl.de und organisiert regelmäßige Veranstaltungen zu aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten sowie jährliche Fachexkursionen.