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Kulturerbe Denkmalgeschütztes Dreigestirn

Am Tag des offenen Denkmals geben drei Möckeraner Baudenkmäler Einblicke in ihr Innenleben. Und sie liegen gar nicht weit auseinander.

Von Stephen Zechendorf 04.09.2019, 01:01

Möckern l Es ist das perfekte Kleeblatt historischer Bauwerke: Das Dreigestirn von Schloss Möckern, „Alte Pfarre“ und das Teehaus im Schlosspark bilden ein Ensemble, welches in dieser Form kaum noch vorzufinden ist. Diese Wertung haben die Möckeraner vor wenigen Jahren bereits von ausgewiesenen Denkmalexperten entgegennehmen können.

Am bevorstehenden Tag des offenen Denkmals haben Möckeraner und Interessierte von Außerhalb die Gelegenheit, alle drei Gebäude zu besichtigen.

So wird der ehemalige, langjährige Bürgermeister der Stadt Möckern, Udo Rönnecke, an dem Sonntag eine Führung durch das Schloss Möckern anbieten. Das Gebäude ist heute Grundschule. Der Schwerpunkt der Führung liegt jedoch auf der im Schloss ebenfalls untergebrachten „Heimatstube 1813.“ In der Ausstellung, die sich über mehrere Etagen erstreckt, sind Exponate zu der Zeit der „Befreiungskriege“ zu sehen. Beeindruckend sind neben Fundstücken von Gefechtsfeldern bei Zeddenick, Möckern und Vehlitz auch eine Medaillensammlung sowie das große Diorama, bei dem mit Zinnsoldaten ein Gefecht bei Vehlitz dargestellt wird. Bei Möckern hatte am 5. April 1813 ein moralisch bedeutsames Gefecht stattgefunden. Wer bei dieser einzigen Schlossführung an diesem Tag dabei sein möchte, muss um 14 Uhr am Haupteingang sein.

Nur einen Katzensprung entfernt breitet sich der historische Schlosspark vor dem Schloss aus, welcher ganzjährig zu besuchen und immer noch als englischer Landschaftsgarten zu erkennen ist.

Diesen ursprünglichen Zustand will der Förderverein „Historischer Schlosspark“ wieder herstellen. Parkverein und die Besitzerin der „Alten Pfarre, Kamilla Bühring, kooperieren beim anstehenden Tag des offenen Denkmals. Sowohl das Teehaus im Park als auch die „Alte Pfarre“ gleich nebenan öffnen in der Zeit von 11 bis 15 Uhr die Türen für interessierte Besucher.

Am Teehaus präsentieren die Mitglieder des Parkvereins ihre Vorhaben. Aktuell ist es das Teehaus, welches einer Sanierung dringend bedarf. „Um 12 und um 14 Uhr bieten wir jeweils eine Parkführung an“, so die stellvertretende Vereinsvorsitzende Dagmar Schmidt.

Man muss nur die neu angelegte Allee mit Holländischen Linden entlang flanieren, um vom Teehaus zur „Alten Pfarre“ zu gelangen. Das älteste Gebäude der Ortschaft Möckern, errichtet im 17. Jahrhundert, wird derzeit aufwändig saniert. „Von außen sieht es schon toll aus, aber innen leider noch nicht“, so die Hausherrin über den aktuellen Bauzustand.

Am Denkmalstag kann daher nur das verwunschene Pfarrhaus-Areal zwischen Stadtmauer und Schlosspark – ebenfalls von 11 Uhr bis 15 Uhr – besichtigt werden, ebenso die zum Teil bereits sanierten Nebenalagen.

In der Scheune wird der Möckeraner Künstler Rolf Otto ein Atelier aufbauen, mit Skulpturen und Gemälden.

Holzfiguren sind auch auf dem Hof zu sehen. Eine eingepferchte Gruppe von Schweinen aus Holz soll zeigen, wie Viehhaltung zum früheren Leben dazugehörte.

Mit einem Trödelmarkt sind die Kinder von Kamilla Bühring vor Ort, der Erlös soll dem Parkverein für die Teehaus-Sanierung zugute kommen.

Für Schmalzstullen und Getränke wollen die „Freunde der Alten Pfarre“ sorgen. Hier geht der Erlös in die weitere Sanierung des Pfarrhauses.

Seit einiger Zeit gibt es eine Kooperation mit Schülern der Gemeinschaftsschule „Am Park“ Möckern.

Schüler werden so am Denkmalstag mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen ihre Klassenkasse aufbessern.