1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Ein Gartensommer geht zu Ende

Laga Burg Ein Gartensommer geht zu Ende

170 Tage präsentierte sich Burg als grüne Oase. Auch die 1300 Veranstaltungen sollten die Besucher anlocken. Ist die Rechnung aufgegangen?

Von Madlen Bestehorn 08.10.2018, 01:01

Burg l Immerhin 300.000 Besucher – diese Zahl konnte die Landesgartenschau in den vergangenen Tagen noch erreichen. Rund 150.000 weniger als zu Beginn erwartet. 100 Tage mit mehr als 30 Grad Celsius setzten nicht nur den Besuchern, sondern besonders den Pflanzen zu – und den Gärtnern, während sie diese bewässerten.

Burgs Bürgermeister Jörg zieht dennoch eine positive Bilanz: Den Entwicklungssprung, in Sachen Bekanntheit, Infrastruktur und Ausbau der Anlagen, hätte man ohne Landesgartenschau nicht erreicht, sagte er bei der abschließenden Pressekonferenz. Während des abendlichen Programmes im Goethepark wandte er sich direkt an das Publikum, mit der Bitte: „Lassen Sie uns unsere schöne Stadt Burg gemeinsam gestalten.“

Erhard Skupch, Geschäftsführer der Laga GmbH argumentierte mit dem positiven Feedback der Besucher: Laut einer Befragung, auch unter Kollegen anderer Gartenschauen, sei die gärtnerische Qualität in Burg hervorragend gewesen. „Es waren zwar weniger Besucher als geplant, aber im Schnitt hatten wir dennoch 1700-1800 Besucher – nicht nur auf der Laga, auch als Gäste der Stadt“, so Skupch. Er könne sich vorstellen, dass Veranstaltungen wie das Weinfest oder das Lichterfest, die besonders beliebt waren, im kommenden Jahr wiederholt werden. „Als Gartenschau müssen wir auch jüngere Leute ansprechen, uns öffnen und erneuern, statt alles so zu machen, wie es immer wahr“, mahnte er.

Bis Ende Mai wird es die Aufgabe der Laga GmbH sein, einhemische Firmen mit der Pflege der Parks zu beauftragen. Die Anzahl der Bauhof-Mitarbeiter werde für diese Bereiche nicht extra aufgestockt, erklärte Bürgermeister Rehbaum. „Unser Wunsch ist daher, die regionalen Unternehmen künftig besser einzubeziehen“, sagte Laga-Geschäftsführerin Sonnhild Noack. Auch Lutz Lapke, Vorstand der Sparkasse Jerichower Land, einem der Hauptsponsoren der Laga sprach sich für die hiesigen Unternehmen aus. „Ich habe die Burger noch nie so interessiert und engagiert erlebt wie während der Landesgartenschau. In den nächsten Jahren sollte unser Ziel sein, Burg als touristisches Ziel auszubauen.“ Dabei sei es sinnvoll, die Schnittstellen zu lokalen Gastronomen und Veranstaltern, etwa dem Kloster Jerichow, zu nutzen.

Während Burg und die circa 100 Beschäftigten der Landesgartenschau sich in den kommenden Monaten erholen und beruflich neu orientieren werden, stehen die nächsten Veranstalter schon in den Startlöchern. Bad Dürrenberg im Saalekreis wird 2022 die nächste Landesgartenschau ausrichten. Mit nur 12.300 Einwohnern sei sie wohl die kleinste Stadt, in der je eine Laga stattgefunden hat, sagte Bürgermeister Christoph Schulze in seiner Rede im Goethepark.

Anschließend überreichte ihm Jörg Rehbaum feierlich den Staffelstab. Ministerpräsident Reiner Haseloff kommentierte, dass er sich bereits auf die Landesgartenschau in Bad Dürrenberg freue. Über Burg sagte er: „Man erkennt diese Stadt nicht wieder. Sachsen-Anhalt hat vor Jahren die richtige Entscheidung getroffen, die Landesgartenschau nach Burg zu holen.“ „Burg ist uns ein leuchtendes Vorbild. Danke, dass wir von den gesammelten Erfahrungen profitieren dürfen“, erklärte Schulze abschließend.

Sogar im Ausland wird die Burger Laga gewürdigt. Bürgermeister Luc Bouard aus der Partnerstadt La Roche-sur-Yon war zum Abschlussprogramm angereist und sagte: „Ich war überrascht von der Größe, der Farbigkeit und auch der Gestaltung des Geländes in Burg.“

Das Burger Publikum feierte am Sonntag zur Musik von Tänzchentee und bestaunte das bunte Höhenfeuerwerk. Und schloss vielleicht Frieden mit der lange verteufelten Laga.

Alle Berichte zur Landesgartenschau in Burg gibt es zum Nachlesen hier.