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Laga in Geldnot Stadt Burg muss nachschießen

Die Burger Laga GmbH benötigt dringend Geld.

Von Mario Kraus 11.08.2018, 07:00

Burg l Um laufende Rechnungen und Gehälter zu bezahlen, soll der Weg für Kredite von mehreren 100.000 Euro freigemacht werden. Die Zustimmung des Stadtrates gilt als sicher.Je höher die Temperaturen, desto weniger Besucher zieht es nach Burg. „Ein Tag über 30 Grad ist wie ein Regentag“, stellte Laga GmbH-Geschäftsführer Erhard Skupch schon Mitte Mai fest. Weil für die Laga GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt, allerdings jeder Besucher zählt, ist die Situation mittlerweile prekär, das ursprünglich angepeilte Ziel von 450.000 Besuchern in weite Ferne gerückt. Nach dieser Prognose hätten mehr als 2000 Gäste jeden Tag die Laga aufsuchen müssen. Die Erwartung trat allerdings nur selten ein. An schlechten Tagen waren es nicht einmal 500 Gäste, ist aus Kreisen des Aufsichtsrates zu erfahren. Die Folge der Hitzewelle mit fehlenden Besucherströmen: Die Stadt muss aushelfen, da weniger Geld in die Kassen fließt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Kosten für Pflege und Bewässerung höher ausfallen als geplant.

So hat Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) per Eilentscheidung den Weg für ein Liquiditätsdarlehen in Höhe von 100.000 Euro frei gemacht – mit der Option, die Summe in einen Zuschuss umzuwandeln, der nicht zurückgezahlt werden muss. Zudem soll der Stadtrat am Mittwochabend nach Recherchen der Volksstimme hinter verschlossenen Türen einen Beschluss über ein Darlehen über rund 150.000 Euro fassen. Wie die Redaktion erfuhr, will die Stadt ihre Geschäftsanteile an der Wohnungsbaugesellschaft in Höhe von zehn Prpzent veräußern.

Außerdem: Um der GmbH unter die Arme zu greifen, sollen etwas früher als geplant so genannte Vermögensgegenstände im Wert von 40.000 Euro von der Laga GmbH erworben werden, die die Stadt weiterhin benötigt, um die Flächen zu bewirtschaften. Dabei handelt es sich unter anderem um Zäune, Fahrrädständer oder Stühle.

Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Laga GmbH, bestätigte auf Nachfrage der Volksstimme entsprechende Beschlüsse. „Die Summen kommentiere ich nicht. Das ist ein normaler Vorgang. Bei dieser anhaltenden Hitze konstatieren wir leider deutlich weniger Besucher und damit weniger Einnahmen.“

Für den Stadtrat kommen die Finanzspritzen indes „nicht aus heiterem Himmel“, sagte CDU/FDP/BFW-Fraktionschef Frank-Michael Ruth: „Wir stehen zur Landesgartenschau und haben diesen Zuschuss erwartet. Und wir wissen auch, dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die Laga ist trotz allem ein riesiger Gewinn für Burg.“ Die gesamten Investitionen hätte die Stadt in zehn Jahren nicht stemmen können. Auch Fraktionskollege und Gartenbauexperte Eckhard Burmester sieht mit der Laga eine deutliche Aufwertung. „Die Besucherzahl von 450.000 war allerdings etwas zu hoch angepeilt.

Ähnlich sieht das auch die SPD in Burg: „Die Gartenschau stößt auf breite Zustimmung bei Burgern und Gästen von außerhalb. Die Tatsache, dass bei den außergewöhnlichen Temperaturen deutlich weniger Gäste anreisen, kann niemandem zum Vorwurf gemacht werden. Die GmbH leistet gute Arbeit“, sagte der Fraktionsvorsitzende Heiko Jerkowski. „Wir werden deshalb den Darlehensbeschlüssen zustimmen.“

Unschlüssig sind sich dagegen noch die Freien Wähler/Endert. „Wir müssen noch in der Fraktion beraten. An die Besucherzahlen von 450.000 hat jedenfalls kaum jemand geglaubt“, so der Vorsitzende Frank Endert.