Reservistenverband Landesgruppe besteht 25 Jahre
Die Landesgruppe Sachsen-Anhalt im Reservistenverband Deutschland hat in Burg ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert.
Burg l Die Landesgruppe Sachsen-Anhalt des Reservistenverbandes wurde am 7. Mai 1992 gegründet. Den Reservistenverband gibt es schon 50 Jahre. Er zählt derzeit 115.000 Mitglieder und verfügt über 204 Reservistenkameradschaften (RK). Die Landesgruppe Sachsen-Anhalt war die erste in den neuen Länden. Der Altersdurchschnitt liegt bei 36 Jahren. „Davon kann Bayern nur träumen“, freute sich Oberstleutnant der Reserve Hans Thiele, Vorsitzender der Landesgruppe.
Der Landesvorsitzende blickte in seiner Rede kurz auf den Werdegang zurück. „Vor 25 Jahren war die Welt für die Reservisten noch in Ordnung.“ Da hatte man unter anderem noch ein klassisches Feindbild, es gab noch die Wehrpflicht und die Landesverteidigung war ein Schwerpunkt. Davon sei heute nicht mehr viel übrig geblieben.
Die Landesgruppe Sachsen-Anhalt zählt heute 1800 Mitglieder mit Tendenz zu steigenden Mitgliederzahlen. Hans Thiele: „Das ist gegen den Trend vieler anderer Landesgruppen.“ Es gibt 25 Reservistenkameradschaften im Land. Es gibt Geschäftsstellen in Halle und Magdeburg sowie Kreisverbindungskommandos. Die Reservisten sind fast alle ehrenamtlich tätig. Erster Landesvorsitzender war Oberst der Reserve Hans-Hinrich Coorssen. Zwölf Jahre lang stand Lutz Berkling der Landesgruppe vor. Heute ist er im Innenministerium beschäftigt. Gemäß dem Wahlspruch „Tu etwas für dein Land“ sind die Reservisten immer da, wenn sie gebraucht werden, so Hans Thiele. Die Landesgruppe Sachsen-Anhalt pflegt eine sehr gute Zusammenarbeit zum Beispiel mit den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk, den Maltesern Magdeburg, dem Arbeiter-Samariterbund sowie der Rettungshundestaffel Magdeburg-Elbeland. Und so war ein Teil dieser Partner auch beim 25. Geburtstag mit dabei. Die Kameraden der Ortsfeuerwehr Güsen demonstrierten zusammen mit den Maltesern, wie eine Person aus einem verunfallten Pkw gerettet wird. Auch die Ortsfeuerwehr Parchau als Partner der Reservistenkameradschaft „Carl von Clausewitz“ war zugegen.
Für den Chef des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Halvor Adrian, sind „die Reservisten das Rückgrat der Armee“. Die Arbeit in der Landesgruppe Sachsen-Anhalt sei sehr erfolgreich. „Dort wurden seit 1993 sehr gute Strukturen geschaffen. Der Verband hat heute eine feste Rolle“, so der Oberst.
Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) lobte die Arbeit der Reservisten. „Sie geben dem Staat und ihrem Vaterland etwas zurück.“ Das wünsche er sich auch von anderen Bürgern. Außerdem geben die Reservisten dem Land Werte und Begriffe zurück, die lange Zeit nicht kommuniziert und gesagt werden durften, so der Innenminister. Und, so Holger Stahlknecht, sie sind Staatsbürger in Uniform.
Im Namen des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) zeichnete der Innenminister Hilbert Illie, Oberstabsfeldwebel der Reserve und im Landesvorstand für Finanzen/Revision zuständig, mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt aus. Hilbert Illie ist seit 33 Jahren im Deutschen Bundeswehrverband tätig und seit 2000 Landesschatzmeister.
Für Tobias Zech, Stellvertreter des Präsidenten und Mitglied des Bundestages, ist „die Landesgruppe Sachsen-Anhalt erwachsen geworden“. Und der erste Landesvorsitzende, Oberst d. R. Hans-Hinrich Coorssen, freute sich, dass „die Landesgruppe so groß geworden ist“.
Die Kameradschaft der Stadt Burg gehört zu den ersten Kameradschaften in den neuen Bundesländern. Sie wurde von ehemaligen Soldaten der NVA im August 1990 als „Verein der ehemaligen Soldaten“ gegründet. Damals zählte sie noch zur Landesgruppe Niedersachsen. Die Arbeit schlief in den folgenden Jahren ein. Den ersten nachweisbaren Auftritt hatten die Burger am 15. Mai 1993 zum 1. Landesreservistentag der Landesgruppe Sachsen-Anhalt auf dem Truppenübungsplatz Klietz. Aus den Reihen der Teilnehmer entstand der Stamm der RK. Im Jahr 2000 wurde der Reservistenkameradschaft der Name „Generalmajor Carl von Clausewitz“ verliehen.