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Kultur im Jerichower Land Leitzkau: Künstler aus Magdeburg präsentiert Harmonie der Farben

Frank Sparfeld gibt Einblicke in sein neustes Schaffen. Er stellt in der Galerie des Schlosses Hobeck auf Schloss Leitzkau Gemälde und Zeichnungen aus.

Von Thomas Schäfer 31.08.2023, 14:01
Vor allem Arbeiten in Acryl und Öl des Künstlers Frank Sparfeld sind zum zweiten Mal auf Schloss Leitzkau zu besichtigen. Er ist dort mit seiner Ausstellung „Harmonie der Farben“ zu Gast.
Vor allem Arbeiten in Acryl und Öl des Künstlers Frank Sparfeld sind zum zweiten Mal auf Schloss Leitzkau zu besichtigen. Er ist dort mit seiner Ausstellung „Harmonie der Farben“ zu Gast. Foto: Thomas Schäfer

Leitzkau - Frank Sparfeld ist wahrlich kein Unbekannter. In zahlreichen Ausstellungen in ganz Sachsen-Anhalt und darüber hinaus konnten seine Werke schon bewundert werden. Auch das Leitzkauer Publikum konnte sich schon 2012 in einer Gemeinschaftsausstellung der „Gruppe 90“ und 2017 in einer Einzelausstellung an den Werken des Magdeburger Künstlers erfreuen. Derzeit ist er mit seiner Ausstellung „Harmonie der Farben“ wieder in der Galerie des Schlosses Hobeck zu Gast.

Obwohl Frank Sparfeld, Jahrgang 1938, schon sein Leben lang malt, ging er erst nach dem Ende seiner beruflichen Tätigkeit mit der Malerei in die „Vollen“. Das war 2014. Bis dahin betrieb er eine Werbeagentur, schloss sie jedoch aus Altersgründen. Damals war er 76 Jahre alt. Fortan konnte er sich der Malerei in all ihren vielfältigen Facetten widmen. Die Wege der Kunst sind oft verworren und verschlungen, sie schlagen Haken, verlaufen in den seltensten Fällen geradlinig. So erging es auch Frank Sparfeld.

Mitglied der Künstlervereinigung „Gruppe 90“

Ersten Kontakt mit dem Zeichnen hatte er in frühster Kindheit. Der Luftschutzkeller war zu einem zweiten Zuhause geworden, vor allem nachts. Das zeichnerische Talent seiner Mutter versüßte den Kindern jedoch die bitteren Stunden. Sie zeichnete ganze Geschichen im Kerzenlicht. Bedrohliche Nächte wurden zu einem Erlebnis.

Nach dem Krieg schloss sich Sparfeld Mal- und Zeichenzirkeln an, sein malerisches Talent wurde so von Anfang an gefördert. Später belegte er Kurse an der Kunstgewerbeschule Magdeburg. Ein Studium an jener Schule blieb ihm allerdings verwehrt. Während seiner Wehrpflichtzeit 1963 bis 1965 wurde sie aufgelöst. Er arbeitete als Chemiegraph, Skalenzeichner, Grafiker, leitete diverse Malzirkel, schloss ein Fernstudium für Werbung und Gestaltung ab, war Mitglied der Künstlervereinigung „Gruppe 90“.

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Ein Werdegang mit Umwegen, der ihn zu dem Künstler gemacht hat, der er heute ist – ein Weg, der sich in seinen Werken widerspiegelt: ausdrucksstark, farbenfroh, heiter und fröhlich, kontrastreich, gern rustikal, doch immer spannungsreich, bis hin zu dramatisch, bedrohlich und düster. Eins kann man ihm somit ganz sicher nicht vorwerfen: dass seine Kunst sich wiederholen würde. Kein Bild gleicht dem anderen, Sparfeld experimentiert, möchte sich nicht reproduzieren. So ist es nur Wenigen beschert, einen „echten Sparfeld “ auf den ersten Blick zu erkennen.

Genau das macht auch den Reiz seiner neuen Ausstellung aus. Von dystopisch anmutenden Bildern bis hin zu heiter-vergnügten Gemälden kann man in die Welten des Frank Sparfeld eintauchen und sich über Stunden darin verlieren.

Die Ausstellung ist noch bis zum Sonntag, 17. September, zu sehen. Dienstags, mittwochs, donnerstags von 9 bis 13 Uhr, freitags von 12 bis 16 Uhr und am Wochenende von 14 bis 17 Uhr.