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Kontrollfahrten mit dem Provida Messfahrzeug auf den Bundesstraßen 1 und 107 Mit 250 PS sind Polizisten den Rasern auf der Spur

Von Tobias Dachenhausen 26.04.2012, 05:17

Burg/Genthin l Eine Drei-Liter-Maschine, 250 Pferdestärken und 240 km/h in der Spitze - das Provida Messfahrzeug der Autobahnpolizei war gestern im Rahmen der Verkehrssicherheitswoche auf den Bundesstraßen 1 und 107 im Jerichower Land unterwegs.

"Abhauen konnte uns bislang noch keiner", sagt Marco Zielke, der zusammen mit seiner Kollegin Petra Kinkeldey den BMW fährt. Nur eine Kamera hinter dem Spiegel der Front- als auch eine an der Heckscheibe unterscheiden das Messfahrzeug vom herkömmlichen Pkw. Die Daten wie Geschwindigkeiten, zurückgelegte Strecke und Zeit werden auf dem Bordcomputer festgehalten. "Wir videografieren alles. So können wir nicht nur zu schnelles Fahren festhalten, sondern auch andere Vergehen", nennt Zielke den Vorteil gegenüber stationären Blitzern.

Wird ein zu schnelles Auto ausgemacht, wird aufgezeichnet. Nach 600 Metern ertönt ein lautes Signal und die Geschwindigkeit wird angezeigt. Nach einer Weile überholen Zielke und Kinkeldey den Raser und signalisieren mit der Kelle oder einem Hinweisschild aus dem Auto, dass der Raser folgen soll. "Oftmals wissen die Leute, was sie falsch gemacht haben und schauen sich die Aufzeichnungen gar nicht erst an", erzählt der Polizist. Bei Geschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer werden dann fünf Prozent vom Ergebnis abgezogen.

Gerade auf Bundesstraßen sei es aber ein Zufall, dass man jemanden erwischt. Erst wenn ein Auto 15 Stundenkilometer zu schnell fährt, nimmt das Provida-Fahrzeug die Spur auf. "Da müssen wir dann abwägen. Je öfter wir jemanden anhalten, desto bekannter wird das Fahrzeug natürlich", erklärt Zielke.

Pro Schicht fahren die beiden Beamten 200 bis 400 Kilometer. "Wenn es gut läuft, erwischen wir drei bis vier Sünder", erzählt der Polizist. In Erinnerung geblieben ist ihm ein Fahrer, der durch eine mit 60 km/h begrenzte Baustelle mit 170 Stundenkilometern gefahren ist. "Das hat ihn 600 Euro gekostet und er war den Führerschein für drei Monate los", erinnert sich Zielke. Gestern Vormittag allerdings hielten sich alle beobachteten Fahrer im Jericho-wer Land an die Regeln.