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Experten untersuchen Untergrund am Breiten Weg für Böschungsgestaltung der Ihle Mit der Mini-Kamera ins Gewölbe

Von Mario Kraus 21.05.2015, 03:14

Die Ihle bildet den blauen Faden der Landesgartenschau (Laga). Der prägende Fluss soll in der Altstadt erlebbar gemacht werden. Für die bevorstehenden Sanierungsarbeiten muss auch ein Kellergewölbe am Breiten Weg 44 untersucht und kartiert werden.

Burg l Langsam fährt Christoph Albrecht die hochmoderne Kamera in den Keller am Breiten Weg 44; dort, wo bis Mitte 2008 ein Malergeschäft stand. Die beigefarbenen Fliesen auf dem grünen Rasen sind der Rest des Hauses, das der Landkreis wegen Einsturzgefahr 2008 abreißen ließ.

Das ist Geschichte und da-ran kann sich Jordanis Sarridis, Inhaber des benachbarten Restaurans, noch gut erinnern. Was von dem Gebäude übrigblieb, ist lediglich das Kellergewölbe neben der Ihle. Weil der Fluss aber im Zuge der Landesgartenschau eine wichtige Rolle spielen wird und die Böschung umfassend saniert werden soll, muss dieser Kellerbereich zuvor untersucht und kartiert werden. Absacken oder Einstürze müssen in jedem Fall vermieden werden, bevor die Arbeiten beginnen, erläutert Iris Liebthal, Sachgebietsleiterin Tiefbau/Bauverwaltung der Stadt. Und natürlich auch deshalb, weil die Fassade der bekannten Burger Gaststätte an dem Keller grenzt. Jordanis Sarridis spricht von einem Abstand von etwa 60 Zentimetern. Er hätte es für gut befunden, wenn der Keller nach dem Abriss auch gleich verfüllt worden wäre. Das aber ist nicht passiert. Und so sind Gewölbe und Mauern auf dem Bildschirm im Spezialfahrzeug von Kanal Schikowski gut zu sehen.

Für eine genaue fachliche Beurteilung über den Zustand reiche das aber noch nicht, urteilt Statiker Dieter Drüg. Der Fachmann und auch Iris Liebthal sind sich einig: Der Keller muss in Augenschein genommen werden. Und zwar so schell wie möglich.

Zuerst werden Mitarbeiter des städtischen Bauhofes versuchen, den hinteren Eingang, etwa zehn Meter von der Straße entfernt, ohne schwere Technik zu öffnen. Sollte dies nicht gelingen, muss ein Minibagger ans Werk. Sarridis will dafür die Zufahrt von seinem Grundstück aus ermöglichen. "Auch ich habe ein Interesse daran zu wissen, wie sicher der Keller ist", sagt er gegenüber der Volksstimme. Und er sieht in der Gestaltung des Geländes auch eine Aufwertung des Ihle-Areals, das zum Flanieren einladen wird.

Mit den Arbeiten in diesem, rund 5500 Quadratmeter großen Bereich zwischen Hainstraße und Ihle, der Ihle-Insel am Breiten Weg und gegenüber der alten Stadtmühle (Breiter Weg 9) wird noch in diesem Jahr begonnen. In den nächsten Monaten ist der Brückenschlag über die Ihle vorgesehen. So wird auf dem Gelände der Gerberei eine 12 Meter lange und 2,50 bis 3,60 Meter breite Stahlbrücke gesetzt - für Fußgänger und auch barrierefrei. Für einen grünen Farbtupfer sollen die kleinen Gärten an der Ihle sorgen - mit ihren unterschiedlichen Gestaltungsformen und Größen. "Parzellengärten am Fluss" haben die Planer dieses Projekt umschrieben. Während die Terrassen an der Gerberei mit "Themengärten" gestaltet werden sollen, werden die geplanten Terrassen am Breiten Weg die Burger und Besucher der Laga direkt ans Wasser führen.