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Neue Geschäftsführung will Edelstahl Service Center Burg auf Kurs bringen Mit Laserschneider Zukunft gewinnen

Von Bernd Körner 24.10.2013, 01:13

Das neue Geschäftsführergespann der Edelstahl Service Center Burg GmbH (ESC) verwirklicht, was es Anfang des Jahres nach der Übernahme von der Georgsmarienhütte Holding GmbH versichert hat: Das Unternehmen weiterführen, aber "offensiver, flexibler und zukunftsorientierter".

Burg l Der Stahllaser-Schneider TruLaser 8000 ist das neue Prunkstück. Investionen in Millionenhöhe hat die Edelstahl Service Center Burg GmbH in den neuen, hochmodernen und leistungsfähigen Trumpf Laser gesteckt. Seit August ist er in Betrieb.

Investitionen, flachere Hierarchien im Betrieb, eine motivierte Belegschaft und eine größere Kundennähe sind Kern der Firmenstrategie unter der neuen Geschäftsführung, erklärt Dr. Christian Borsch, mit Frank Jürging Geschäftsführender Gesellschafter.

Um mehr Stabilität in den Betriebsablauf und auch im Füllen des Auftragsbuches zu erreichen, wollen Borsche und Jürging auf mehr Partnerschaft setzen. Also heutige Kunden, etwa Betriebe und Firmen der Ofenbau-, Maschinenbau-, Anlagenbau- oder Kraftwerksbaubranche, die immer wieder den Weg in das Edelstahl Service Center Burg finden, sollen stärker an den Betrieb gebunden werden. Ansässig ist es auf dem 360 000 Quadratmeter-Gelände des ehemaligen Burger Walzwerkes. "Der traditionsreiche über 100-jährige Standort hat uns gereizt, den Betrieb von der Georgsmarienhütte GmbH zu übernehmen. Es ist erstaunlich, dass sich oft Kunden daran erinnern, dass es in Burg schon immer einen metallverarbeitenden Betrieb gibt", hat Dr. Christian Borsche Respekt vor der beeindruckenden Industriegeschichte am Burger Troxel.

Zugleich gibt er zu, dass die Metallverarbeitungswirtschaft ein "schwieriger Markt" ist. "Es gibt europa- und weltweit Überkapazitäten. Das rührt unter anderem vom asiatischen Markt her, kann aber auch unser spezieller Nutzen sein. Man muss nur wissen, wie man das Problem unternehmerisch anpackt", schildert der Geschäftsführer.

Zum sehr großen Teil wird bis jetzt Edelstahl zu vielen Formen verarbeitet, die Kunden sich wünschen, die im Übrigen ein gutes Tausend in der Anzahl ausmachen und in vielen europäischen Ländern beheimatet sind.

"Für sie stehen Plasma- und Wasserstrahlschneidanlagen und jetzt die neue Laserschneidtechnik zur Verfügung. Wir können mit Laser bis zu 25 mm, mit Plasma 50 mm und mit Wasserstrahl 100 mm Blechstärken schneiden", erklärt Dr. Borsche. Darunter sind aufgerollte Edelstahlbänder von bis zu 80 Tonnen Gewicht. Mit der neuen Technik gebe es deutlich weniger Abfall an Edelblechen.

Neben der Schneidtechnik hat das ESC Burg auch hochwertige Schleiferei bis zur hochgradigen Spiegelgüte zu bieten, Richtmaschinen, Abkantpressen, Tauch- und Sprühbeize oder Polier- und Folieranlagen.

Wichtig für Dr. Christian Borsche ist, die Belegschaft an seiner Seite zu wissen. "Wir haben langjährige, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, die mit uns das Ziel teilen, gute Servicedienstleister gegenüber den Kunden zu sein." 85 Frauen und Männer stehen auf der Lohnliste. Es gab mit ihnen und für sie in den vergangenen Monaten eine umfassende Umstrukturierung des Betriebsablaufs von Verwaltung bis Werkhalle und Logistik. "Es existierten vor unserer Übernahme sieben Hierarchieebenen, die durchlaufen werden mussten, ehe dem Kunden das Endprodukt geliefert werden konnte. Der Weg war für uns zu lang, unübersichtlich und unproduktiv. Wir richteten vier Kompetenzcenter innerhalb unseres Unternehmens ein, um flexibel und schnell zu sein, den Auftrag zu erfüllen", erläutert Dr. Borsche eine wichtige Neuerung des ersten Betriebshalbjahres unter seiner und seines Partners Führung.

Nur mit Dienstleistung zum Formen von Edelstahlsträngen in unzähligen Varianten und Formen allein sei keine langfristige unternehmerische Perspektive gesichert, hatten Borsche und Jürgling von Anfang an zum Credo ausgerufen. Davon sind beide nach wie vor überzeugt. Weniger Handel, sondern mehr eigene Edelstahlprodukte. Auch Lohnfertigung wäre denkbar. Für eine langfristige Zukunft könnte auch interessant sein, so die beiden Geschäftsführer, auch Stein, Kunststoff und Holz als Ausgangsstoffe zu verarbeiten.

Ein Unterpfand könnte sein, dass man bemüht ist, eigenen beruflichen Firmennachwuchs heranzubilden. Zurzeit sind es acht künftige Konstruktionsmechaniker und zwei Kaufleute, die im Edelstahl Service Center Burg in der Ausbildung stehen.