Flugblatt der Nahverkehrsgesellschaft gibt Aufschluss über Leistungen des neuen Landesbusses Nasa: Die Mobilität der Bürger soll gewahrt bleiben - jedenfalls bis zum Jahr 2014
Mit dem neuen Landesbus 720 als Ersatz für die abbestellte Bahn wandern manche Bushaltestellen in den Ort hinein. Was sich sonst noch ändert, verrät ein Flugblatt, das schon bald in alle betroffenen Haushalte flattern soll.
Möckern/Loburg l Die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) hat angekündigt, an alle Haushalte entlang der Bahnlinie Magdeburg - Loburg Flugblätter zu verteilen, aus denen etwa die künftigen Fahrzeiten des neuen Landesbusses 720 hervorgehen. Der Bus ersetzt ab Sonntag den Schienenpersonennahverkehr. Beauftragt wurde damit die Nahverkehrsgesellschaft des Jerichower Landes (NJL).
Das Linienbuskonzept für die Region sieht vor, dass die Orte Woltersdorf, Büden, Ziepel und Kampf nicht vom 720er direkt angefahren werden, sondern die Linie 710 den Zubringerverkehr übernimmt. Die Ortschaft Zeddenick wird zudem nur dann angefahren, wenn Fahrgäste mindestens 60 Minuten vor Fahrtantritt unter einer Rufbus-Hotline angerufen haben, die ebenfalls auf dem Flyer zu finden ist. Die Bushaltestellen sollen dann teils vom Zughaltepunkt mehr in die Ortsmitte gerückt werden, so etwa in Zeddenick und Zeppernick. In Landhaus Zeddenick stoppt der Bus regulär.
Manchmal ist nur ein Achtsitzer als "Linien-Taxi" unterwegs
Nicht zu allen Zeiten wird ein großräumiger Bus eingesetzt. Auch Zwölf- und Achtsitzer - so genannte Linientaxen - sollen zu den nur schwach ausgelasteten Zeiten zum Einsatz kommen, informiert die Nasa-Mitarbeiterin Karin Jobke. Dann sei auch eine Fahrradmitnahme nicht möglich. Laut Nasa sollen im Landesbus bis zu drei Radler ihre Drahtesel mitnehmen können.
Nasa-Geschäftsführer Klaus Rüdiger Malter betonte, bei dem neuen Landesbus, der komplett von der Nasa finanziert werde, handele es sich nicht um einen Schienenersatzverkehr. Auf die Frage, welche Konsequenzen es habe, wenn auch der neue Landesbus nicht gut genutzt wird, erklärte Malter, die Frage ließe sich "so nicht beantworten". Die "Mobilität der Bürger werde jedoch gewahrt bleiben". Jedenfalls bis zum Jahr 2014. Dann nämlich werde die Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs neu organisiert.
In der Region Biederitz - Möckern - Loburg war man bis vor einigen Wochen noch davon ausgegangen, dass die Bahnstrecke bis zum Jahr 2013, wenngleich auf dem Prüfstand stehend, erhalten bleiben werde. Derzeit wird, auch mit Geldern aus dem Nasa-Programm "Schnittstellen", der Möckeraner Bahnhof und dessen Umfeld saniert. Hier waren - nicht zuletzt auch mit Blick auf den 112. Deutscher Wandertag eine Info-Stelle für Touristen und eine Fahrradwerkstatt und -ausleihe geplant.