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Parchauer See Wildkamera kann Isegrim „einfangen“

Um den Wolf am Parchauer See bestätigen zu können, wurde jetzt eine Wildkamera installiert.

Von Mario Kraus 16.02.2019, 00:01

Parchau l Ist der Wolf im Naherholungsgebiet Parchauer See ein Dauergast? Diese Frage wollen Mitarbeiter des Wolfskompetenzzentrums Iden (WZI) jetzt klären, nachdem mehrere Bewohner Isegrim ganz in der Nähe der Bungalows und auf dem angrenzenden Feld mehrfach beobachtet haben. Dazu wurde am Freitag im angrenzenden Wald zum See hin eine Wildkamera installiert. Sollte der Wolf dort entlangschnüren, macht die Kamera mehrere Fotos.

Dies sei ein erster Schritt, um zu ergründen, ob sich der Wolf in diesem Bereich regelmäßig aufhält oder nur gelegentlich. In der kommenden Woche ist die erste Auswertung geplant. Von einem territorialen Wolf könne erst gesprochen werden, wenn sich das Tier etwa sechs Monate in einem Gebiet „nachweislich aufhält“, sagte Julia Kamp vom WZI.

Solche Wolfssichtungen seien in der Region nicht ungewöhnlich, beruhigte ihr Kollege Peter Oestreich. Auch die Jäger von Parchau haben in den vergangenen drei, vier Jahren immer mal wieder Wolfsfährten entdeckt, bestätigte Matthias Kuntz gestern. Nach jetzigen Erlebnissen der Bungalow-Bewohner bestehe kein Grund zur Sorge oder gar zur Panik. Der Wolf suche in der Regel nicht den Kontakt zum Menschen, so die Experten. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass Besucher und Bewohner der Siedlung grundsätzlich nichts unternehmen sollten, um Tiere anzulocken, wie beispielsweise Essen- oder Grillreste wegzuwerfen.

Die WZI-Mitarbeiter konnten den Bewohnern zumindest einige Ängste nehmen. „Ich finde es gut und richtig, dass dieser Kontakt so schnell geknüpft werden konnte und wir so miteinander ins Gespräch kommen, zumal hier auch viele Kinder spielen“, sagte Ortsbürgermeister Lutz Wernecke. „Die Sorgen der Menschen werden jedenfalls ernst genommen.“ Um weitere Fragen zu beantworten und über den Wolf aufzuklären, ist am Dienstag, 26. Februar, ab 18 Uhr im Gemeindezentrum in der Neuen Schulstraße ein Informationsabend geplant.

Simone Amelong konnte am Montagmorgen die Bekanntschaft mit Isegrim machen, der auf einmal wenige Meter neben ihr stand. „Es ist auf jeden Fall beruhigend, dass die Wolfsfachleute so schnell gekommen sind. Aber es bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn ich morgens oder abends mit dem Hund spazieren gehe.“