Trotz Helikopter, Hundestaffel und Wärmebildkamera keine Spur von 71-Jährigen Polizei und Feuerwehr suchen in Friedensau nach demenzkranker Frau
Polizei und Feuerwehr haben am späten Montagabend in und um Frie- densau vergeblich nach einer vermissten Heimbewohnerin gesucht. Gestern wurde die Suche von der Polizei fortgesetzt.
Friedensau l Die 71-Jährige Ursula Watzelt aus Möser ist zuckerkrank und leidet an Demenz. Sie war erst seit dem 27. Dezember als Kurzzeitpflegepatientin in dem Seniorenwohnheim in Friedensau untergebracht. Am Montag gegen 15 Uhr wurde die Frau in ihrem Zimmer zuletzt gesehen, zum Kaffeetrinken erschien sie nicht mehr, berichtete gestern der Leiter des Wohnheimes und Ortsbürgermeister Christoph Maaß gestern der Volksstimme. Gegen 18 Uhr wurde die Polizei alarmiert. Spürhunde der Polizei konnten keine Witterung aufnehmen, auch ein eingesetzter Hubschrauber mit Wärmebildkamera lieferte keine Hinweise.
Gegen 22 Uhr wurde für die Feuerwehren von Möckern und Grabow Alarm ausgelöst. Die 40 Ehrenamtlichen durchforsteten die Wälder der näheren Umgebung ohne Erfolg. Gegen 23.30 Uhr wurde die Suche unterbrochen. Am gestrigen Dienstag setzten die Einsatzkräfte der Polizei ihre Suche fort. Auch der Hubschrauber mit Wärmebildkamera wurde erneut eingesetzt, erklärte Einsatzleiter Sven Krüger.
Die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes in Burg und weitere Spürhunde der Magdeburger Staffel des Arbeiter Samariter Bundes übernahmen gestern Vormittag eine großflächig angelegte Suchaktion in dem Gebiet. Dabei kamen Hunde zum Einsatz, die innerhalb von knapp 20 Minuten ein Areal von etwa 30 000 Quadratmetern absuchen können, erklärte DRK-Hundeführerin Katrin Wanderer
Friedensauer Ortungssystem konnte nicht helfen
Eine GPS-Sendertechnik, die seit etwa einem Jahr im Friedensauer Seniorenheim bei Demenzkranken eingesetzt wird, konnte bei der Vermissten nicht zum Erfolg beitragen. Die Frau trug ein solches Gerät nicht. Heimleiter Christoph Maaß nannte gesetzliche Voraussetzungen, die zur Anwendung dieses Ortungsverfahren nötig sind. Auch wegen der guten Verfassung der Dame war diese notwendige richterliche Verfügung nicht beantragt worden.
Die neue Technik hatte Heimleiter Christoph Maaß anschaffen lassen, nachdem am 11. März 2010 die damalige Heimbewohnerin Dr. Christa Heuck als vermisst gemeldet wurde. Erst im Oktober 2010 waren Schädel- und Kieferfragmente der Vermissten in einem Waldstück nahe Friedensau von einem Pilzsammler entdeckt worden.
Eine weitere großangelegte Vermisstensuche ereignete sich im Juli 2010 in Friedensau - sie ging glücklich aus: Zwei Kinder im Alter von drei und vier Jahren von Studierenden aus Burundi und der Ukraine waren zunächst spurlos verschwunden. Erst nach zweistündiger intensiver Suche fanden Helfer schließlich die beiden Mädchen körperlich unverletzt in einer öffentlichen Toilette. Sie hatten sich selbst eingeschlossen und konnten die Tür nicht mehr selbstständig von innen öffnen.