Projekt In Nord fehlen Sitzmöglichkeiten
Das Leben in Burg-Nord soll schöner werden. Das ist das Ziel eines Quartierprojektes, das die Awo ins Leben gerufen hat.
Burg l Die Innenstadt mit ihren Geschäften ist nicht weit weg, die großen Grünanlagen wie der Weinberg ebenso nicht. Burg-Nord ist ein lebenswerter Stadtteil, der selbst auch seine grünen Ecken, aber ansonsten „nichts Tolles“ hat. Das waren die ersten Eindrücke, die Josephine Tetzner im Rahmen eines Awo-Quartiersprojektes von Anwohnern vermittelt bekam. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensqualität im Norden der Stadt zu verbessern. Nach einem ersten Treffen gab es im August vergangenen Jahres einen Stadtteilspaziergang, bei dem Anregungen gesammelt, positive und negative Aspekte aufgeschrieben wurden.
Ende September wurde das Quartiersbüro in der Wilhelm-Kuhr-Straße 13b eröffnet. Es soll eine Begegnungsstätte im Norden werden, in der Ideen und Informationen ausgetauscht werden können. Bei dieser Gelegenheit stellte Josephine Tetzner erste Zwischenergebnisse vor, die sich aus den verschiedenen Gesprächen auf dem Gehweg und bei weiteren vereinbarten Treffen sowie während des Quartiersspaziergangs ergeben hatten.
Im Herbst folgte eine Fragebogenaktion. Über ein Drittel der in den Aufgängen der Burger Wohnungsbaugenossenschaft verteilten Fragebögen kam wieder zurück. „Das ist eine sehr gute Quote, über die ich mich freue“, sagte Projektmitarbeiterin Josephine Tetzner. Drei Fragen wurden den Mietern gestellt. „Was ist toll an Burg-Nord?“, „Was für Ideen gibt es für die Nutzung der vielen tollen Wiesen?“ und „Was fehlt noch in Burg-Nord, was könnte verbessert werden?“ Dafür hatte die Awo den Mietern zahlreiche Antwortmöglichkeiten zur Auswahl gestellt. Kurze Wege zum Einkauf, zur Schule und Kita waren der meistgenannte positive Punkt. Aus den Wiesen würden die meisten Umfrageteilnehmer am liebsten Treffpunkte mit Bänken und Tischen machen. Sitzgelegenheiten und Bänke zum Ausruhen waren es auch, was den meisten im Stadtteil fehlte. Die detaillierte Auswertung ist auf der Internetseite des Quartiersprojekts unter www.awo-sachsenanhalt.de, Suchbegriff „Quartier“, zu finden.
Und für dieses Jahr sind weitere Aktionen geplant, um die Lebensqualität vor Ort zu erhöhen. „Die erste Phase ist abgeschlossen. Es wurden viele wertvolle Gespräche geführt, Kontakte geknüpft und Erkenntnisse zu Bedarfen und Ideen im Viertel gesammelt“, so die Projektleiterin. Rund um die Wilhelm-Kuhr-Straße zwischen Holzstraße und Am Brunnenfeld ist unter dem Motto „Mitreden in Burg-Nord“ die Beteiligung bei dem von Der Deutschen Fernsehlotterie geförderten Projekt nach wie vor wichtiger Bestandteil. „Geplant sind unter anderem der Runde Tisch zur gemeinsamen Überarbeitung des Quartierskonzepts, weitere Spaziergänge sowie das Organisieren von Sitzgelegenheiten für das Viertel“, zählte sie im Gespräch mit der Volksstimme auf.
Die Begegnung vieler wird erst nach Lockerung der Coronamaßnahmen möglich sein, doch wer schon jetzt auf eigene Faust einen Spaziergang durch das Viertel unternehmen will, findet im Schaukasten in der Wilhelm-Kuhr-Straße 13 b viele Informationen, auch zu den Fragebögen. Josephine Tetzner nimmt jederzeit gerne Ideen und Hinweise der Burger entgegen: Sie ist telefonisch unter 0391/99 97 77 31 zu erreichen oder per E-Mail an: josephine.tetzner@awo-sachsenanhalt.de. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation finden allerdings momentan keine Sprechzeiten im Awo-Quartiersbüro statt.