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Radschnellweg Landeshauptstadt hat andere Prioritäten

Ein Radschnellweg zwischen Magdeburg und Burg hat für die Stadt Magdeburg keine Priorität. Doch wie sehen es die Möseraner Gemeinderäte?

Von Anke Reppin 15.02.2021, 15:07

Möser l Die Landeshauptstadt Magdeburg ist Auftraggeberin einer Machbarkeitsstudie zur Realisierung von Radschnellverbindungen. Der Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg habe die Stadtverwaltung damit beauftragt, sagte die Pressesprecherin der Landeshauptstadt, Kerstin Kinszorra. Diese wiederum habe ein anerkanntes Fachbüro für Verkehrsuntersuchungen und Planungen des Radverkehrs damit beauftragt, die Studie durchzuführen.

Die Erstellung der Studie sei mithilfe eines Interkommunalen Arbeitskreises eng mit den Planungsämtern der benachbarten Kommunen sowie Vertretern der drei umliegenden Landkreise, auch des Jerichower Landes, abgestimmt worden.

Auf der Grundlage dieser Machbarkeitsstudie befürworten Kommunalpolitiker in Möser eine Radschnellverbindung, die abseits der Bundesstraße 1 von Magdeburg über Biederitz und Möser nach Burg führt. Die SPD-Fraktion im Möseraner Gemeinderat hat einen entsprechenden Antrag zur heutigen Sitzung des Gemeinderates eingebracht. Die Gemeinderatssitzung findet aufgrund des Lockdowns im schriftlichen Verfahren statt.

Gemeindebürgermeister Bernd Köppen (parteilos) soll auf Wunsch der SPD-Fraktion von den Gemeinderäten beauftragt werden, die in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagene Radschnellverbindung voranzutreiben.

„Im Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird für Magdeburg und die Region ein Netz aus fünf Trassen von Radschnellverbindungen von der Stadtmitte Magdeburgs bis zu den Mittelzentren des Umlands Burg, Schönebeck, Wanzleben, Haldensleben und Wolmirstedt vorgeschlagen“, erklärt Kerstin Kinszorra für die Landeshauptstadt.

Bisher seien die Radschnellverbindungs-Trassen „nur für das Stadtgebiet der Landeshaupstadt Magdeburg näher untersucht“, so die Stadtsprecherin. Für die Gemeinden im Umland sei mittels einer Förderung durch die Investitionsbank Sachsen-Anhalt eine Untersuchung durchgeführt worden, die „nur grobe Trassenkorridore untersucht und eine mögliche Trassierung vorgeschlagen“ hat. Bisher habe dazu nur eine erste Abstimmung mit den Gemeinden stattgefunden.

„Den involvierten Gemeinden bleibt es nun vorbehalten, in Abstimmung mit dem Landratsamt und den weiteren eingebundenen Gemeinden weitere Untersuchungen und Feinplanungen zu beauftragen“, erklärte Kerstin Kinszorra weiter.

Für die Landeshauptstadt habe „höchste Priorität“ die Vertiefung der Untersuchungen und Vorplanung für die Radschnellverbindung von der Innenstadt von Magdeburg zum geplanten Industrie- und Gewerbegebiet Eulenberg im Südwesten des Stadtgebietes.

Darüber hinaus sollen die Radschnellverbindungen von der Innenstadt über Barleben und Wolmirstedt nach Zielitz sowie von der Innenstadt nach Schönebeck prioritär angefasst, geplant und zeitnah mit der Realisierung begonnen werden, so die Sprecherin der Landeshaupstadt.

„Die Achse aus der Magdeburger Innenstadt über den Stadtteil Herrenkrug nach Biederitz und dann weiter über Gerwisch, Möser und Schermen bis nach Burg ist aus Sicht der Landeshauptadt Magdeburg für ihr Stadtgebiet eher in einer mittelfristigen Realisierungs-Perspektive verortet“, sagt Kinszorra. „Der Landkreis Jerichower Land bemisst dem Thema ´Ausbau der kreisweiten Fahrradinfrastruktur´ nach hiesiger Kenntnis eine hohe Bedeutung bei. So lassen sich gemeinsame Schnittmengen für eine zügige Realisierung in der weiteren Abstimmung eruieren“, ist sich die Sprecherin der Landeshauptstadt sicher.

Heute nun sind erst einmal die Möseraner Gemeinderäte gefragt zu entscheiden, ob sie eine Radschnellverbindung von Magdeburg über Biederitz und Möser nach Burg zurzeit als eine Priorität betrachten und zügig voranbringen wollen.