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Rettungswache Hilfsfristen kein Problem mehr

Die neue Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes wurde in Gommern eingeweiht.

Von Thomas Schäfer 14.07.2019, 23:01

Gommern l Innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort zu sein, ist die im Landesrettungsdienstgesetz vorgegebene Hilfsfrist für Rettungsdienste. Dies stellte sich in den vergangenen Jahren zusehends als Problem für Gommerns Notretter heraus. Vom bisherigen Standort im Kindergarten in der Max-Planck-Straße aus, war es nicht immer möglich, diese Frist einzuhalten. Oft stand man vor verschlossenen Schranken und musste dann zurück durch Gommern, um über die Umgehungsstraße in die umliegenden Ortschaften zu gelangen.

„In einem Gutachten wurde festgestellt, dass wir mehr in Richtung der B 184 ziehen sollten, um schneller in den Dörfern zu sein“, so Jörg Stumpf, Leiter Rettungsdienst Jerichower Land. Etwa 30 bis 40 Prozent der Einsätze finden in Gommern statt, der Rest führt in die Umgegend.

Mit der Karither Straße 44a, von Gommern aus direkt hinter den Bahnschranken Richtung B 184, wurde ein nahezu perfekter Standort gefunden. Kommt es zum Einsatz in der Stadt Gommern, sehen die Rettungsfahrer sofort, ob die Schranken offen oder geschlossen sind und können so gegebenenfalls sofort über die Umgehung nach Gommern einfahren. Zusätzlich plant man eine Zusammenarbeit und „direkten Draht“ mit der Deutschen Bahn und zum Wächterhaus am Bahnübergang, um eventuell die Schranken ein paar Sekunden länger offen zu halten, wenn es zum Notfall kommt. Die Hilfsfristen für die Ortsteile von Gommern und selbst Biederitz bis hin nach Wallwitz stellen mit dem neuen Standort nun kein Problem mehr dar.

„Neben der schnelleren Versorgung bei Notfällen, freut es mich aber auch insbesondere für die 16 Mitarbeiter hier vor Ort. Die alte Wache war doch sehr in die Jahre gekommen, und die Bedingungen waren nicht optimal. Hier haben sie jetzt perfekte Arbeitsbedingungen, große helle Räume und können sich wohlfühlen. Man darf nämlich nicht vergessen, dass sie hier 24-Stunden-Dienste absolvieren“, sagt Jörg Stumpf.

Für die neue Rettungswache wurden knapp 700.000 Euro investiert. Sie ist der erste komplette Neubau einer Wache des DRK im Jerichower Land, andere Wachen wurden umgebaut oder saniert. Neben ihrer eigentlichen Funktion, wird die Rettungswache Gommern zusätzlich als Ausbildungsort für künftige Rettungssanitäter genutzt. „Sie dient künftig auch als praktisches Schulungs- und Ausbildungszentrum für unsere Auszubildenden im Jerichower Land“, sagt David Friedrich, Leiter der Wache Gommern.

Neben vielen interessierten Bürgern waren auch der Landrat des Jerichower Landes, Steffen Burchhardt, der Geschäftsführer des DRK des Jerichower Landes, Frank-Michael Ruth, sowie Gommerns Ortswehrleiter Steven Vonend vor Ort, um ihre Glückwünsche an die Mitarbeiter und den Leiter der Wache zu ihrem neuen Arbeitsplatz zu überbringen und der Einweihung beizuwohnen.