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Sanierung 700.000 Euro für Burger Kitas

Freude in den Kitas "Regenbogen" und "Käte Duncker": Die Sanierung der Einrichtungen mit Kindern unter drei Jahren ist fast beendet.

Von Mario Kraus 07.03.2018, 07:00

Burg l Ist das ein Wasserspaß. Im neuen Waschraum haben die Jüngsten in der Kita „Regenbogen“ ihre Freude. Vor dem Essen werden noch mal die Hände gewaschen. Den neu gefliesten und freundlichen Raum mit den kleinen Kinderwaschbecken wollen die Kleinen am liebsten gar nicht verlassen. Und so bleiben die Fingerchen noch etwas unterm Hahn. Kita-Leiterin Sybille Franck schaut sich das muntere Treiben der Mädchen und Jungen gern an. „Das ist doch ein riesiger Unterschied zu vorher“, sagt sie – und setzt hinzu: „Die Bauarbeiten haben sich richtig gelohnt.“ Immerhin: Mit „vorher“ meint Franck den Zustand von 1979.

Seit August 2017 gingen die Handwerker ein und aus und haben drei Gruppenbereiche für Kinder unter drei Jahren altergemäß saniert. Keine leichte Aufgabe. „Die Arbeiten mussten nacheinander koordiniert werden, da ersatzweise kaum Räume zur Verfügung standen“, erläutert Margit Dohm vom Bau-Fachbereich der Stadtverwaltung. Das setzte intensive Vorbereitungen voraus. „Denn die Bauarbeiten umfassten die Erneuerung der gesamten Elektrotechnik, inklusive Beleuchtung, Heizkörper, Sanitäranlagen und Innentüren mit integriertem Klemmschutz“, so Dohm. Außerdem wurden der Trockenbau erneuert, Wände gemalert, Böden gefliest und Belege verlegt.

Das Ergebnis, wofür überwiegend regionale Firmen sorgten, könne sich sehen lassen, urteilt Ulf Petermann, Sachgebietsleiter Gebäudemanagement und Liegenschaften der Stadt: „In solchen neuen Räumen spielt man gern. Hier ist jeder Cent, der reingesteckt wurde, gut angelegt.“

Möglich wurde die Investition durch das Fördermittelprogramm „Zuwendung des Bundes zur Förderung von Investitionen in Kinderkrippen“. Allerdings muss die Stadt wegen der allgemeinen Preissteigerung im Bausektor tiefer in die Tasche greifen als zunächst vorgesehen. Geplant war das Vorhaben in der Neuendorfer Straße mit einer Summe in Höhe von 290.000 Euro, wovon 261.000 Euro als Fördermittel zur Verfügung stehen. Der drastische Kostenanstieg im Frühjahr und Sommer 2017 in der Industrie sowie höhere Materialpreise und Löhne führten letztlich dazu, dass für die Kita nun 347.000 Euro zu Buche stehen. „Das hat Auswirkungen auf den städtischen Haushalt, sagt Margit Dohm. „Statt ursprünglich 26.000 Euro müssen nun 86.000 Euro als Eigenmittel aufgewendet werden.“

Von solchen Zahlen und Hintergründen verstehen die quirligen Steppkes natürlich noch nichts. Einige haben sich derweil auf die neuen Töpfchen gesetzt, die im Sanitärbereich ins Auge fallen. Andere fühlen sich in dem farbenfrohen Gruppenraum pudelwohl und spielen miteinander. Sybille Franck kommt immer wieder ins Schwärmen: „Das sieht so schön aus. Und dann noch mit unserem großen Außengelände“. Sie weiß aber auch: Die Handwerker sind zwar wieder abgezogen, aber bald gehen die umfangreichen Sanierungsarbeiten weiter. Auch dann wird in der Einrichtung mit 220 Kindern wieder improvisiert werden. „Das schaffen wir schon. Wir sind jetzt geübt“, sagt Franck.

Auch Manuela Kiwatt hat mit ihren Erzieherinnen und Kindern in der Kita „Käte Duncker“ die erste Handwerkerrunde hinter sich. Auch hier konnte das „U 3“-Förderprogramm genutzt werden. In den vergangenen Monaten wurden im Komplex in der Blumenstraße drei Sanitär- und zwei Gruppenbereiche komplett saniert. Nicht ohne Überraschungen für die Bauleute, resümiert Margit Dohm. Weil der Zustand des Estrichs dermaßen schlecht war, musste dieser zusätzlich abgebrochen und erneuert werden. Dies hatte zur Folge, dass auch mehr Bodenbelag als vorgesehen verlegt werden musste.

Die enormen Kostensteigerungen wirken sich auch in dieser Einrichtung auf die Stadtkasse aus. Waren 270.000 Euro eingestellt, wovon der Bund 243.000 Euro bereitstellt, müssen nun 347.000 Euro ausgegeben werden. Und: Der kommunale Eigenanteil hat sich auf satte 104.000 Euro erhöht.

Diese Zusatzausgaben und das Geld, das die Stadt mehr für die Sanierung der Schwimmhalle einplanen muss, sollen nun über einen Nachtragshaushalt aufgefangen werden. Vorgesehen ist, das Zahlenwerk im April 2018 in den Ausschüssen zu beraten und im Juni zu beschließen, kündigte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) an.