Messe Schüler sollen Traumjobs finden
Beim neunten „Tag der Berufe“ am Mittwoch erhalten Schüler der siebten und achten Klasse wieder exklusive Einblicke in das Berufsleben.
Burg l Gegen Ende der Schullaufbahn herrscht bei vielen jungen Menschen totale Ratlosigkeit. Wie geht es jetzt weiter? Welcher Job passt zu mir? Der „Tag der Berufe“, eine Aktion der Bundesagentur für Arbeit, soll Starthilfe geben. Das Prinzip ist einfach: Lokale Betriebe öffnen einen Tag lang die Pforten und stellen interessierten Sieben - und Achtklässlern ihre Arbeit vor. So haben die Schüler die Möglichkeit, einen Beruf zu entdecken, der ihnen Spaß macht. Oder eben nicht.
Sechs Burger Firmen und Einrichtungen nehmen in diesem Jahr an der Aktion teil. Besonders gefragt bei den Schülern ist die Integrative Kindertagesstätte „Bambi“ in der August-Bebel-Straße. Hier kann unter anderem das Berufsfeld der Erzieherin kennengelernt werden. Leiterin Monika Hoppe freut sich über das Interesse, aber stellt sofort klar: „Die Arbeit der Erzieherin ist mehr als im Sandkasten zu spielen.“ Zwei Jahre dauert die theoretische Ausbildung. Danach folgt ein praktisches Anerkennungsjahr. „Job und Ausbildung werden von vielen schlichtweg unterschätzt“, sagt Hoppe. Der „Tag der Berufe“ sei gut, um interessierten Schülern zu zeigen, was Erzieherinnen tatsächlich leisten müssen.
Bei „Sunshine“ Werbetechnik wird die Arbeit des Burger Schilder- und Lichtreklameherstellers vorgestellt. Sebastian Pakebusch, zuständig für Auszubildende, stellt fest: das Handwerk erlebe derzeit einen Fachkräftemangel. „Viele wollen lieber ins Büro.“ Genau aus diesem Grund sei die Zusammenarbeit mit Schulen so wertvoll.
Nicht nur im Handwerk, sondern auch in der Pflege mangelt es an Nachwuchs. „Das Interesse an der Arbeit in Pflegeheimen nimmt ab“, so Sebastian Rudolph, Leiter des Serniorenzentrums „Pieschel“ in der Burger Altstadt. Dabei bemühe man sich sehr um neue Auszubildende. Schließlich sei die Arbeit des Altenpflegers äußerst interessant. „Anders als in anderen Berufen bekommt man hier direktes Feedback. Die alten Leute freuen sich sehr über Hilfe und sind immer dankbar“, sagt Rudolph.
Als weiteres Pflegeheim nimmt das Seniorenzentrum Bethanienstraße am „Tag der Berufe“ teil.
Auch die Firma Zehm erhofft sich vom Aktionstag, Schüler für eine Ausbildung zu gewinnen. Der Bedarf an Gebäudereinigern sei hoch, die Nachfrage aber gering, so Geschäftsführer Klaus-Günther Zehm. Viele potentielle Bewerber seien überqualifiziert und eher an anderen Berufen interessiert. Aber das größte Problem: „Der Beruf des Gebäudereinigers wird unterschätzt“, versichert Zehm. Schon oft habe man sich deshalb von Azubis trennen müssen.
Der „Tag der Berufe“ solle genutzt werden, um Schülern den Beruf des Gebäudereinigers näher zu bringen. Und vor allem, ihn schmackhaft zu machen.
Für die Firma „Wiedemann“ ist die Aktion der Bundesagentur eine Premiere. Zum ersten Mal können Schüler hier die Berufe Fachlagerist und Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel kennenlernen.
Wiedemann-Mitarbeiterin Lisa Regenstein bestätigt, dass neben dem „Tag der Berufe“ generell viel für Nachwuchsgewinnung unternommen werde. Besonders die Facebook-Seite der aktuellen Auszubildenden ist dabei zu nennen. Auf dieser wird das Unternehmen interaktiv vorgestellt. Komplett auf Augenhöhe und nah an der Zielgruppe. Das kommt gut an. Seit Februar seien bereits mehrere Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz im Unternehmen eingegangen.
Auch beim „Tag der Berufe“ werden die Azubis aktiv. „Unsere Auszubildenden werden den Schülern zunächst das Unternehmen präsentieren. Danach findet ein Rundgang durch unsere Ausstellung statt. Auch das 3D-Badkino wird vorgestellt“, so Regenstein.