Brückenbau Sechs Monate Vollsperrung
Die Kreisstraße zwischen Grabow und dem Anschluss Lochow im Sommer 2020 über mehrere Monate voll gesperrt sein.
Friedensau l Grund dafür ist ein Brückenneubau an der Ihle vor den Toren Friedensaus Auf Anfrage der Volksstimme bestätigt der Landkreis Jerichower Land, dass in diesem Jahr der schon länger angekündigte Neubau der Ihlebrücke erfolgen soll. „Der Ersatzneubau der Brücke wird derzeit ausgeschrieben“, teilte die Pressesprecherin des Landkreises Claudia Hopf-Koßmann mit. Die geschätzten Baukosten für den Brückenbau über die Ihle betragen nach Angaben des Landkreises Jerichower Land etwa 1,5 Millionen Euro.
Die Bauzeit wird etwa sechs Monate betragen. Beginnen sollen die Bauarbeiten im April. Zielstellung für den Abschluss der Baumaßnahme sei Ende Oktober 2020. Das Bauvorhaben wird unter Vollsperrung realisiert und eine Umleitungsstrecke ausgewiesen. Es ist geplant den Verkehr über Grabow, Burg und die B 246 a umzuleiten.
Das bedeutet etwa für eine Fahrt von Friedensau nach Möckern etwa 27 Kilometer Strecke gegenüber der Normaldistanz von neun Kilometern. Wer in Pabsdorf wohnt und sein Kind zur Kindertagesstätte Friedensau bringen möchte, kann sich demzufolge für sechs Monate auf etwa 35 Kilometer Fahrstrecke einrichten. Betroffene Anwohner der Region fragen sich daher: Wäre es nicht möglich, erst die neue Brücke zu bauen und den Verkehr solange auf der alten Brücke vorbeizuführen?
Dazu erklärt die Landkreissprecherin Hopf-Koßmann: „Die Frage, ob ein Ersatzneubau neben der vorhandenen Brücke realisiert werden kann, wurde im Rahmen der Planung intensiv geprüft.“ Im Ergebnis sei jedoch festgestellt worden, dass es keine Ausweichmöglichkeit gebe, sei es durch eine Behelfsbrücke beziehungsweise einen Brückenneubau an anderer Stelle. „Die Gründe hierfür sind unter anderem das unmittelbare Angrenzen der Ihlebrücke an ein Naturschutzgebiet. Die Beibehaltung der Trasse und Errichtung einer neuen Brücke an gleicher Stelle bedeutet den geringsten Eingriff“, ist man überzeugt.
Ein Ersatzneubau neben der vorhandenen Brücke würde eine Verschiebung der Kreisstraße um mindestens zehn Meter erfordern. Die Straßenausbaulänge müsste zur Einhaltung der verkehrsplanerischen Parameter vergrößert werden, was zu einer erheblichen Kostensteigerung führen würde. Auch stünden in der Ortslage Friedensau, die für eine Änderung des Straßenverlaufs erforderlichen Flächen nicht zur Verfügung.
Für die Herstellung der Straßenanschlüsse einer Umfahrung an den Bestand wäre zudem ebenfalls eine Vollsperrung erforderlich.
Eigentlich sollte der Brückenbau schon im Jahr 2019 erfolgen. Als bauvorbereitende Maßnahme für den Ersatzneubau der Brücke waren bereits vor zwei Jahren über 30 straßenbegleitende Bäume vor und hinter der Brücke entfernt worden.
Begründet wurden die Fällungen im Jahr 2018 mit den neuen – größeren – Dimensionen der neuen Brücke. Der Neubau wird deutlich voluminöser auszufallen, als der bisherige Brückenbau. „Auf Grund der geforderten Durchflussmenge bei Hochwasser und der Notwendigkeit der Errichtung von Laufbohlen für den Fischotter muss die Brücke höher gebaut werden. Insofern ist auch vor und nach der Brücke die Straße höhenseitig anzupassen“, hieß es damals aus dem Landratsamt.
Schon damals hatte die Kreisverwaltung den Ersatzneubau der Ihle-Brücke damit begründet, dass eine uneingeschränkte Standfestigkeit nicht mehr gegeben sei. Eine verengte Fahrbahn und Geschwindigkeitsbegrenzungen wurden eingerichtet.