Repressionen in der DDR SED-Diktatur: Welche Ansprüche haben Opfer im Jerichower Land?
Haft, Überwachung, Berufsverbot: In der DDR haben auch viele Menschen aus dem Jerichower Land SED-Unrecht erfahren. Welche Ansprüche haben SED-Opfer? In Burg gibt es nun für jeden Einzelnen die Möglichkeit, das herauszufinden.

Burg/RK - Politische Haft, grundlose Einweisung in Heime oder Anstalten, verbaute Berufswege und vieles mehr: Auch zahlreiche Menschen aus dem Jerichower Land haben SED-Unrecht in der ehemaligen DDR erfahren – und Anspruch auf Linderung ihres Leids. Doch jedes Schicksal ist so individuell, dass SED-Opfer oft nicht wissen, was ihnen zusteht oder sich mit langen Antragsverfahren rumschlagen müssen. Ein persönliches Beratungsangebot in Burg könnte nun helfen.
Umstrittener Gesetzentwurf
Psychische und körperliche Folgen sind noch heute die Realität für Tausende Menschen. Oft müssen SED-Opfer einen langwidrigen Kampf auf sich nehmen. um gesundheitliche Schäden anerkennen zu lassen.
Erst vor wenigen Tagen legte Justizminister Marco Buschmann einen Gesetzesentwurf vor, demnach künftig ein bundesweiter Härtefallfonds für SED-Opfer eingerichtet werden soll. Doch eigentlich wurden wurde im Koalitionsvertrag auch festgehalten, dass es für SED-Opfer vor allem Erleichterungen bei der Anerkennung ihrer Gesundheitsschäden geben soll. Davon ist im Gesetzesentwurf allerdings nichts zu lesen.
In Sachsen-Anhalt stehen in diesem Jahr für SED-Opfer 100.000 Euro im Härtfallfonds bereit. Anträge können Menschen stellen, die nach dem SED-Unrechtsbereinigungsgesetz rehabilitiert worden sind. Doch Betroffene berichten oft von langen Antragsverfahren und Ablehnungsbescheiden. Doch warum ist das so? Diese Frage können SED-Opfer aus dem Jerichower Land bald persönlich stellen.
Lesen Sie hier das Interview mit der SED-Opferbeauftragen Evelyn Zupke
Zur strafrechtlichen und beruflichen Rehabilitierung, Anerkennung gesundheitlicher Fogleschäden sowie Einsicht in Stasi-Akten und anderen Themen bietet Johannes Beleites, Sachsen-Anhalts Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, in Kooperation mit der Pfarrei St. Johannes der Täufer am 19. Juni von 10 bis 16 Uhr in der Grünstraße 3 eine Beratung für Menschen in Jerichower Land an.
Da die Beratung in Einzelgesprächen erfolgt, ist eine vorherige Anmeldung unter der Rufnummer 0391 560 1505 oder per E-Mail (info@lza.lt.sachsen-anhalt.de) erforderlich.