Aktion "Klimawandel-Lebenswandel": 48 Einsendungen aus dem Kirchenkreis Elbe-Fläming Selbstgemachtes Pflaumenmus aus Burger Petri-Gemeinde für 110 Bäume in Malaysia
Burg l Zwischen Januar und Oktober eine Million Kilogramm Kohlenstoffdioxid einsparen - das war das Ziel der Kampagne Klimawandel-Lebenswandel der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Es wurde deutlich verpasst. Insgesamt waren es 684521 Kilogramm von 531 Teilnehmern. Der Kirchenkreis Elbe-Fläming stellte mit 48 die meisten Einzelaktionen. Insgesamt sei die Kirche mit dem Ergebnis aber dennoch zufrieden. Abgerufen wurden 50 000 Gutscheinhefte und 5 000 Arbeitshefte mit Anregungen für ökologisch bewusstes Handeln.
"Die Resonanz war sehr groß, zudem gibt es zahlreiche positive Ergebnisse wie den Bau von Solaranlagen, den Wechsel zu Ökostrom-Anbietern und den Anstoß zu ökologisch wichtigen Lebensstil-Änderungen", sagt Annelie Hollmann aus dem Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Beispiele für entsprechendes Engagement gibt es auch im Kirchenkreis Elbe Fläming. Die Kinder der Burger St.-Petri-Gemeinde befassten sich seit dem Sommer mit dem Thema Klimawandel. Während die Älteren im Internet recherchierten und einen Vortrag ausarbeiteten, sammelten die Jüngeren Pflaumen und machten daraus Marmelade. Beim anschließenden Gottesdienst konnten sich die Besucher von beidem überzeugen. 110 Euro kamen an Spendengeldern zusammen. "Es war nicht nur das Analysieren, sondern auch mal was Praktisches. Die Kinder hatten sehr viel Spaß daran und waren erstaunt, dass so viel Geld zusammen kam", sagte Pfarrerin Sigried Neumann.
Dieses Geld spendete man, um in Malaysia 110 Bäume errichten zu lassen. Die Idee wurde bei der Evangelischen Landeskirche eingereicht und mit einem Moderationskoffer bedacht. Dieser beinhaltet Papier in verschiedenster Form, Stifte, Schere und vieles mehr. "Unser kleines Büro ist jetzt immer dabei. Wir hatten überlegt, uns so etwas anzuschaffen, es war aber doch zu teuer. Deswegen freuen wir uns sehr", so die Pfarrerin.
Ute Mertens, Superintendentin des Kirchenkreises Elbe-Fläming, sieht ein Umdenken in den Kirchengemeinden. "Auch wenn das Ziel nicht erreicht wurde, sieht man deutlich, dass es Menschen gibt, die bewusst Dinge geändert haben", sagt die Superintendentin. Zum Beispiel werde jetzt bei Bauvorhaben noch intensiver geschaut, wo man energetisch etwas einsparen könne. Kleinigkeiten wurden auch im Büro des Kirchenkreises geändert. Statt Mineralwasser gab es Leitungswasser aus dem Krug. Für Feste wurde das Obst aus der Region gekauft und der Drucker wurde mit Umweltschutzpapier ausgestattet.
"Es sind gerade die kleinen Dinge, die auch nach der Kampagne bleiben werden. Wir werden das Papier jetzt nicht wieder tauschen", macht Mertens deutlich. Ob es insgesamt zu einem Umdenken führt, ist sich die Superintendentin unsicher. "Privatpersonen, die sich an der Kampagne beteiligt haben, werden auch weiter am Ball bleiben, aber ob es die erhofften Auswirkungen haben wird, kann ich nicht sagen."
Mit 2288 Aktions-Gutscheinen wurde sich an der Kampagne beteiligt. Am häufigsten sparten die Teilnehmer mit dem Wäschetrocknen ohne Strom, fleischlosem Essen am Freitag oder einem Stromwechsel. Weniger gut wurden Vorschläge angenommen wie: Heizungspumpen auswechseln, Energieberatung anfordern oder den Boiler abschalten. "Dass das ein topaktuelles Thema für die Kirche ist, hat die Kirchenleitung im Verlauf dieser Kampagne erkannt. Ob es eine solche wieder geben wird, ist offen", so Hollmann.