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Sicherheit Sollen die Kameras in Burg weiter laufen?

Mit vier Kameras und dazugehörenden Monitoren im Revier überwacht die Polizei seit Mai 2014 die Burger Fußgängerzone.

Von Steffen Reichel 19.09.2015, 08:07

Burg l Die Videoüberwachung, deren letztliche Auslöser der Angriff auf einen Geldautomaten und schwere Einbrüche in zwei Geschäfte waren, ist nach mehrmaliger Verlängerung vorerst bis zum 30. September befristet, denn die „Maßnahmen zur Anfertigung von Bildaufnahmen und -aufzeichnungen werden nach der Analyse und Bewertung der relevanten Lagebilder jeweils für die Dauer von sechs Monaten angeordnet und bei Fortbestehen der Voraussetzungen um weitere sechs Monate verlängert“.

Die Videoüberwachung läuft also mit Garantie nur noch bis Ende des Monats. Über eine nochmalige Verlängerung fällt die Entscheidung nicht im Polizeirevier Jerichower Land, sondern in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord.

Für eine Verlängerung der Videoüberwachung ohne Wenn und Aber sprach sich bei einem Ortstermin in dieser Woche auf dem überwachten Magdalenenplatz der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Heiko Jerkowski, aus. Sein Parteikollege, der Landtagsabgeordnete Matthias Graner, hatte Zahlen dabei, die die Effektivität der Kameras belegen. Graner hatte eine Kleine Anfrage zu diesem Thema an die Landesregierung gestellt und als Antwort erhalten, dass im Bereich der Schartauer Straße die Straftaten-Aufklärungsquote von 53 auf 82 Prozent gestiegen ist. Bezüglich von Straftaten rund um das Panzer-Denkmal beträgt die Aufklärungsquote 47 Prozent.

Im Gespräch bestätigten auch die am Ortstermin teilnehmenden Polizisten Axel Dieber, Leiter des Reviereinsatzdienstes, und Thomas Kriebitzsch, Revier-Sprecher, die Wirksamkeit der Kameras, vor allem, was die Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien betrifft. Die zumeist polizeibekannten Täter könnten durch die Kameras identifiziert und zur Verantwortung gezogen werden.

Auch Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) weiß, dass die Kameraüberwachung „auf ein positives Echo in der Bevölkerung“ stößt, kann aber auch die Bedenken von Matthias Graner verstehen, dass mehr Kameras vielleicht mehr Sicherheit bedeuten würden, dass zu viele Kameras unter Umständen aber auch „die Privatsphäre beeinträchtigen“ könnten.

Die Polizisten erklärten dazu, dass es in Burg „keine weiteren Schwerpunkte“ geben würde, die den Einsatz weiterer Kameras rechtfertigen würden. Auch eine dauerhafte/unbegrenzte Überwachung an den aktuellen Kamera-Standorten könne es nicht geben. Das sieht auch Bürgermeister Rehbaum so: Wenn die Gründe für eine Überwachung wegfallen, müsse auch die Maßnahme enden.