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Stadthalle Stadt kündigt Vertrag mit Janin Niele

Nach Insolvenzvertrag will die Burger Verwaltung die Stadthalle kurzfristig übernehmen. Und beendet die Zusammenarbeit mit Janin Niele.

Von Mario Kraus 07.03.2020, 00:01

Burg l Was sich bereits vor Wochen abgezeichnet hat, ist jetzt amtlich: Die Stadt will ihre Zusammenarbeit mit der PSE Service GmbH unter der Geschäftsführung von Janin Niele noch vor dem Ablauf zum 30. April beenden. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) bestätigte Volksstimme-Informationen, wonach der Vertrag zur Bewirtschaftung der Stadthalle dieser Tage fristlos gekündigt wurde. „Ich habe dazu eine entsprechende Eilentscheidung getroffen. Wir wollen die Stadthalle früher als geplant übernehmen.“

Ausschlaggebend für diesen Schritt sei die Tatsache, dass durch die Knappschaft gegen die PSE ein Insolvenzantrag gestellt wurde, was das Landgericht Stendal der Volksstimme gegenüber in der vergangenen Woche bestätigte. Niele räumte gestern ein, dass die Stadt auf Grund des Insolvenzantrages das Pachtverhältnis zum 16. März gekündigt habe. „Aber ich gehe in Widerspruch. Durch Krankenkassen und Nachzahlungen ist das schon mehreren passiert.“ Sie teilte der Redaktion mit, die offenen Forderungen gegenüber der Knappschaft gezahlt zu haben. Der Insolvenzantrag soll nach ihren Worten zurückgezogen worden seien. Bis gestern war er allerdings noch auf der Internetseite des Insolvenzgerichts Stendal öffentlich einsehbar. Die beauftragte Rechtsanwaltskanzlei in Halle wollte sich auf Grund des „laufenden Verfahrens“ nicht dazu äußern, sagte eine Mitarbeiterin auf Nachfrage der Volksstimme. „Wir geben dazu jetzt keine Stellungnahme ab.“

Das vorfristige Ende der Kooperation zwischen Stadt und Niele hat sich allerdings seit Monaten abgezeichnet. Bereits auf der jüngsten Stadtratssitzung wurde die Möglichkeit hinter verschlossenen Türen erörtert – und stieß auf jeden Fall bei den großen Fraktionen CDU/FDP und SPD/Linke/Grüne/BFW/Dr. Wolffgang auf breite Zustimmung.

Die Stadt habe sich unterdessen auch personell auf die Bewirtschaftung der Stadthalle eingestellt. So sei die Ausschreibung für einen Veranstaltungsmanager inzwischen abgeschlossen. „Die Bewerbergespräche waren erfolgversprechend“, sagte Rehbaum. „Wir werden eine gute Lösung finden.“ Für das Restaurant würden im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens Bewerber gesucht. Wie die Volksstimme erfuhr, gibt es bereits Interessenten.

Fest steht auch, dass die Stadthalle mit in den neuen Fachbereich Tourismus/Kultur der Verwaltung integriert wird.

Die PSE Service GmbH bewirtschaftete die Stadthalle seit Dezember 2015. Seitdem wurden die Verträge mehrfach verlängert. Der Stadtrat hatte sich Mitte 2019 nach mehreren, teilweise aufreibenden Sitzungen mit knapper Mehrheit für die Eigenbewirtschaftung ab Mai 2020 entschieden.