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Tierheim Burg Tierschutz kennt keine Grenzen

In Rumänien haben Straßenhunde kein leichtes Leben. Die Tiere werden gejagt und teils verstümmelt. Das Tierheim Burg engagiert sich für sie.

Von Paul Schulz 02.12.2017, 00:00

Schartau l Zusammen mit dem Förderverein Tierhilfe Hoffnung versuchen Finger und ihre Mitarbeiter diesen Tieren zu helfen. Der Leitgedanke sei dabei: „Tierschutz kennt keine Grenzen“, so die Tierheimleiterin. Auslöser für die zahlreichen Tiermisshandlungen in Rumänien sind Gesetzesänderungen die vor wenigen Jahren in Kraft getreten sind.

„Die Gesetzesänderung im Jahr 2013 hat es möglich gemacht, dass Hunde auf brutalste Art und Weise gefangen werden dürfen“, sagt Matthias Schmidt, Vorsitzender von Tierhilfe Hoffnung. „Anschließend werden die Tiere in Tötungsstationen verfrachtet und in Massengräber geworfen. Manchmal sind auch noch lebende Tiere darunter.“

„Pro Hundekopf gibt es Geld für die Fänger. Denen braucht man auch nicht mit Sentimentalität kommen, die wollen nur Geld verdienen“, erklärt Astrid Finger. Daher sei es am wichtigsten, den Tierschutz innerhalb dieser Länder voranzutreiben. Anders könne man das Töten nicht stoppen. „Die Menschen vor Ort müssen aufgeklärt werden und umdenken“, fordert sie.

„Ohne flächendeckende Kastrationen kann man die unkontrolliert wachsende Hundepopulation nicht eindämmen“, meint Matthias Schmidt. Rumänische Politiker hätten das Problem der stetigen Vermehrung der Tiere viel zu lange ignoriert. Die Konsequenz: Der beste Freund des Menschen wird zum Freiwild erklärt. Tierhilfe Hoffnung versucht, so viele Tiere wie möglich zu retten und im vereinseigenen Tierheim Smeura in Pitesti (Rumänien) aufzunehmen. Das Ergebnis ist, dass die ehemalige Pelztierfarm fast aus allen Nähten platzt und mittlerweile als das größte Tierheim der Welt gilt. Astrid Finger erinnert sich an einen Besuch in Smeura: „Wir haben das Tierheim in Rumänien besucht. Dort hatten sie teilweise bis zu 6000 Hunde in ihrer Obhut.“

Um zu helfen, nehmen Astrid Finger und ihre Mitarbeiter jährlich etwa 100 Hunde aus dem rumänischen Tierheim auf - freie Kapazitäten im Tierheim Burg vorausgesetzt. Zuletzt am 21. September wurden zwölf Hunde überführt.

Die Vierbeiner aus Rumänien kommen geimpft, gechipt und mit den nötigten Papieren nach Deutschland, so wie es der Gesetzgeber vorschreibt. Doch es gibt auch schwarze Schafe, die mit den Tieren nur Geld verdienen wollen und sich das Mitleid der Menschen zunutze machen. „Diese Hunde werden dann über Internet-Plattformen angeboten. Dabei setzen die Verkäufer natürlich voll auf die Mitleidsschiene. Davon sollte man allerdings die Finger lassen“, warnt die Tierheimleiterin.

Allerdings sind nicht alle Hunde, die das Glück haben nach Deutschland zu kommen, leicht zu vermitteln. Astrid Finger erklärt: „Teilweise sind die Tiere traumatisiert und ängstlich. Die brauchen Ruhe, Zeit und Pflege um wieder Vertrauen zum Menschen aufzubauen. Dafür haben wir hier unsere geschulten Mitarbeiter, die die Hunde betreuen.“ Andererseits kämen aber auch Hunde mit einem tadellosen Sozialverhalten nach Burg.

Auf die Frage, wie man den Tierschützern helfen könne, sagt Finger: „Da können sich Interessierte auf den Websites der Vereine und Organisationen am besten drüber informieren. In der Regel sind Futterspenden sehr nützlich.“ Matthias Schmidts Erfahrungen bestätigen das: „Wir geben täglich über 1300 Euro nur für Hundefutter aus. Wir sind auf Spenden und Futterpatenschaften dringend angewiesen.“