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Umbauten Läuten Heiligabend die neuen Glocken?

Ein letztes Mal läuteten die alten Glocken der Lostauer Kirche. Wenn alles klappt, sind die neuen Glocken an Heiligabend zu hören.

Von Anke Reppin 01.12.2020, 05:00

Lostau l 141 Namen von Privatpersonen, Firmen und Gruppen stehen auf einer Liste im Vorraum der Kirche in Alt Lostau. Es sind die Namen der Spender, die mit dazu beigetragen haben, das Projekt „Neue Kirchenglocken für Lostau“ zu verwirklichen.

„Ich bin den vielen Spendern und allen, die das Projekt angestoßen und mit umgesetzt haben, so unendlich dankbar“, sagt Elisabeth Wünsch sichtlich gerührt. Wenn es die Situation rund um die Pandemie wieder zulasse, solle es einen Festgottesdienst mit anschließender Feier geben, kündigt sie an. Dazu sollen alle Spender und Unterstützer in die Kirche eingeladen werden.

Das Mammutprojekt, dessen Umsetzung sich – auch wegen der Folgen des Hochwassers im Jahr 2013 – über viele Jahre hinzog, neigt sich nun seinem glücklichen Ende entgegen. Wenn auf den letzten Metern alles gut klappt, dann läuten am Heiligen Abend 2020 das erste Mal die neuen Bronzeglocken in der Kirche in Alt Lostau.

Bevor die neuen Glocken aber läuten können, stellt ein Techniker die alten, eisernen Glocken ab. Am Sonntag, 1. Advent, hatten sie das letzte Mal geläutet. 15 Minuten lang konnten die Lostauer ihre alten Glockenklänge noch einmal hören.

Am Mittwoch, 9. Dezember, um 14 Uhr, holen die Firmen Maue und Glockenschmidt nun die alten Glocken vom Turm. Die neuen Bronzeglocken sollen gleich anschließend auf den Turm gebracht werden. Aufgehängt werden können sie aber noch nicht. Denn der Glockenstuhl wird erst noch umgebaut, sagt Elisabeth Wünsch. Ein Eichenjoch soll hier oben die bisherigen Eisenträger ersetzen, an denen die Glocken befestigt sind. Wenn die Umbauarbeiten erfolgt sind, dann können ab Mitte Dezember die Arbeiten im Glockenturm fortgesetzt werden.

Beim nächsten Gottesdienst in der Kirche am kommenden Sonnabend, 5. Dezember, um 17 Uhr, mit Pfarrerin Sandra Trottner, wird es deshalb ausnahmweise einmal kein Glockenläuten geben können.

Bei aller Freude über die neuen Glocken werden die alten nicht vergessen. „Sie erhalten einen Ehrenplatz in der Sakristei, unter den Gedenktafeln für die Verstorbenen“, kündigt Elisabeth Wünsch an. Eine Glocke werde links und eine rechts unterhalb der Tafeln stehen. Auf extra dafür angefertigten Kanthölzern.

Genau 100 Jahre waren sie in diesem Jahr alt geworden, die Lostauer Kirchenglocken. Die urspünglichen Glocken aus dem Jahr 1715 waren im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen worden. 1920 wurden sie durch eiserne Glocken ersetzt.

Die neuen Bronzeglocken waren Anfang Dezember 2019 in der Glockengießerei Mark Brockscheid in der Vulkaneifel gegossen worden. Am 30. Juni dieses Jahres wurden sie dann geliefert und waren staunend von Kirchenmitgliedern und Lostauer Einwohnern in Empfang genommen worden. Die Glocken wurden geputzt und fanden vor dem Altar ihren Platz. Hier wurden sie im Sommer von Pfarrerin Sandra Trottner geweiht. Nun sollen die Glocken endlich und endgültig den für sie bestimmten Platz einnehmen.

Wer das Projekt auf den letzten Metern noch unterstützen möchte, der ist dazu gern willkommen.

Das Spendenkonto beim Kreiskirchenamt Magdeburg hat die IBAN DE38810540000511002645. Als Verwendungszweck sollte „Spende Glocken Lostau“ und ein Absender für die Quittung angegeben werden.