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Vandalismus Wand für Graffiti-Sprayer

Am Kulk, im Sportforum, am Königlichen Weg: In diesem warmen Sommer war Gommern ganz besonders von Vandalismus betroffen.

Von Manuela Langner 16.08.2018, 07:00

Gommern l Ob als Schulweg der Kinder aus dem Frühhort zur Grundschule „Am Weinberg“ oder als kurze Verbindungsstrecke zwischen Sekundarschule und Eintracht-Sporthalle: Der Weg durch das Sportforum wird tagsüber von vielen Schülern genutzt. Am Nachmittag und Abend sind zahlreiche Sportler anzutreffen, die in einer der Hallen oder auf dem Sportplatz trainieren. Bislang standen die Zugangstore des Sportforums auch über Nacht offen, aber damit soll nun Schluss sein, wie Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos) ankündigte. In den Nachtstunden gibt es künftig keinen Zugang auf das Sportgelände mehr.

Darauf verständigte sich der Bürgermeister in dieser Woche mit Vertretern des SV Eintracht Gommern, des Hortes, der Europaschule Gymnasium Gommern (EGG) und des Landkreises Jerichower Land. Grund waren illegale Graffiti und Zerstörungswut, die die Sportstätten am ersten August-Wochenende noch einmal in geballter Ladung getroffen hatten.

Stadt und Sportverein hatten mit der Erneuerung des Zaunes entlang des Sportforums auf der Seite der Kleingartenanlage „Weinberg“ das Betreten – und vor allem das Wegrennen, wenn jemand von den Eingängen links und rechts des Sportbüros kommt – schon erheblich erschwert. Die Vertreter der EGG wurden noch einmal sensibilisiert, dass ihre Schüler die Pause nicht im Sportforum verbringen sollen. Aufgrund der Bauarbeiten auf dem Schulgelände ist der Pausenhof derzeit recht eng.

„Wir werden prüfen, ob wir den Sozialtrakt mit einer Einbruchmeldeanlage nachrüsten“, kündigte Jens Hünerbein an. Eine Videoüberwachung des Sportplatzes sei ebenfalls in der Diskussion. Die Videoüberwachung hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) angeregt, als er bei seinem Vor-Ort-Besuch im Sportforum am 2. August mit den Vandalismus-Problemen in der Stadt und vor allem an der Sportanlage konfrontiert worden war.

Beim Treffen mit dem Innenminister nannte Hünerbein auch eine Zahl: Mindestens 3000 Euro gebe die Stadt jährlich allein für das Beseitigen von Graffiti aus. Beliebtes Sprühobjekt sei auch die Toilettenanlage am Kulk. Dort habe die Stadt es aufgegeben, die Schmierereien zeitnah wieder zu entfernen. Erst nach der Saison werden die Oberflächen von den Graffiti gesäubert.

Für den großen Frust in Gommern sorgt vor allem ein illegaler Sprayer, der namentlich bekannt ist. Verärgert sind die Verantwortlichen umso mehr, weil alle Beweise noch nicht ausgereicht haben, um ihn dingfest zu machen.

Für alle Jugendlichen, die gerne sprayen, stellt die Stadt Gommern mit der Mauer am Sportplatz am Volkshaus entlang der Pretziener Straße nun eine legale Fläche zur Verfügung. „Unter der Maßgabe klarer Regeln!“, betonte Jens Hünerbein, der zuvor das Gespräch mit den jungen Leuten gesucht hatte. „Insbesondere keine verfassungsfeindlichen Motive zu verwenden und Sorge dafür zu tragen, dass andere Gebäudeteile nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Ob es funktioniere, werde die Zeit zeigen, so der Stadtchef. „Es ist ein Versuch.“