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Versteigerung Gutshaus soll unter den Hammer kommen

Das etwa 100 Jahre alte Herrenhaus von Wörmlitz an der Bahnhofstraße soll versteigert werden.

Von Stephen Zechendorf 14.11.2019, 05:00

Wörmlitz l Wer schon immer Gefallen an dieser Jugendstil-Villa gefunden hatte, sollte sich am 12. Dezember 2019 um 11 Uhr mit ausreichend Kleingeld in der Tasche auf den Weg nach Berlin machen. Im abba Berlin Hotel in der Lietzenburger Straße 89 soll das Wörmlitzer Kleinod unter den berühmten Hammer kommen.  Das Mindestgebot liegt bei 42.000 Euro.

Nicht zum ersten Mal übrigens: Schon einmal vor ein paar Jahren war das leer stehende Gebäude versteigert worden. „Sehr zum Ärger einiger Interessenten in der Region geschah das eher unbemerkt“, sagt dazu der Wörmlitzer Ortsbürgermeister Tobias Rudolph im Gespräch mit der Volksstimme. Für einen Bruchteil des jetzigen Mindestgebotes sei die Villa damals versteigert worden. Getan habe sich seitdem leider wenig in dem Gutshaus an der Ecke Heinrich-Heine-Straße/Bahnhofstraße.

Nach Aussagen des Wörmlitzer Ortsbürgermeisters steht das Objekt schon seit mehreren Jahren leer. Zuvor habe es als Internat und Büroraum für die benachbarte LPG gedient. Weil es mit den damaligen Eigentümern nicht zu einer Einigung gekommen sei, wurde das Gebäude irgendwann leergezogen. Das wiederum tat der Bausubstanz nicht gut. Wiederholt habe es Besuche des Ordnungsamtes gegeben, etwa wegen herabgefallener Dachsteine.

Nun also steht das Gebäude erneut zum Verkauf. In Wörmlitz hofft man auf einen Investor „der das Haus dann nicht weiter verkommen lässt, sondern einer sinnvollen Nutzung zukommen lässt“, so Tobias Rudolph. Möglich wäre etwa die Schaffung neuen Wohnraumes.

Beworben wird das Objekt im Katalog der Deutschen Grundstücksauktionen AG mit Sitz in Berlin als „repräsentatives, denkmalgeschütztes, ehemaliges Guts-/Herrenhaus (Villa im Jugendstil) mit markantem Eckturm und Zwerchhaus mit aufwendigem figürlichen und floralen Stuckfries.“ Das Baujahr der Immobilie wird mit „um 1910/1920“ angegeben.

Vereinzelt seien in dem Kulturdenkmal/Baudenkmal noch Details wie das Treppenhaus und einige Türen aus der Bauzeit erhalten geblieben.

Für einen möglichen Ersteigerer bleibt viel zu tun: Eine Beheizung erfolgt bisher lediglich in Teilbereichen im Erdgeschoss über zwei Kachelöfen und einen Ölofen. Die Gebäude-, Heizungs-, Sanitär- und Elektroausstattung ist veraltet. Es bestehe umfassender Sanierungs-, Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf.

Die Abwasserentsorgung erfolgte bislang über eine Sammelgrube. Der neue Besitzer müsste also einen Abwasseranschluss an das zentrale Abwassernetz herstellen.