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Weggang von Thomas Barz Viel Lob aus dem Burger Kreistag für die Zusammenarbeit mit dem Vize-Landrat auf dem Absprung

Thomas Barz (CDU) will als Finanzbeigeordneter nach Brandenburg/Havel wechseln. In den Reihen der Kreistagsfraktionen wird dieser Schritt überwiegend bedauert.

Von Thomas Pusch und Mario Kraus Aktualisiert: 31.05.2021, 18:05
Landrat Steffen Burchhardt (SPD, rechts) und Kreistagsvorsitzender Volker Bauer (CDU, Mitte) gratulieren Thomas Barz (CDU, linke) zur Wahl zum Beigerodneten des Landrates Jerichower Land
Landrat Steffen Burchhardt (SPD, rechts) und Kreistagsvorsitzender Volker Bauer (CDU, Mitte) gratulieren Thomas Barz (CDU, linke) zur Wahl zum Beigerodneten des Landrates Jerichower Land Foto: Falk Heidel

Burg - Landrat Steffen Burchhardt hatte in der Kreistagssitzung am 13. Dezember 2017 ganz deutlich gemacht, wer sein Favorit für die neu geschaffene Stelle des Beigeordneten, der auch sein Stellvertreter sein sollte, ist. Burchhardt versprach sich von ihm, dass er mit seinen Ideen die Kreisverwaltung nach vorn bringen werde. Dabei spielte es für den Sozialdemokraten keine Rolle, dass Barz wenige Wochen zuvor in die CDU eingetreten war. Im zweiten Wahlgang besiegte Barz die CDU-Kreisvorsitzende Andrea Gottschalk und trat am 1. Mai 2018 sein Amt an, in das er für sieben Jahre gewählt worden war. Nun trennen sich die beruflichen Wege von Burchhardt und Barz, der Finanzbeigeordneter in seiner Heimatstadt Brandenburg/Havel werden will.

Gegen sieben Kandidaten durchgesetzt

Bei den Kreistagsfraktionen hat diese Ankündigung nicht nur für eine Überraschung gesorgt, sondern wurde mehrheitlich auch mit Bedauern quittiert. „Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit und bedauern es sehr, denn er war ein verlässlicher Partner“, sagte beispielsweise SPD/FDP-Fraktionsvorsitzender Kay Gericke. Acht Bewerber waren 2017 in die engere Wahl gekommen, „er hat sich durchgesetzt, mit Recht“. Kerstin Auerbach (Die Linke) findet es schade. „Gerade was er in der Pandemie während der vergangenen Monate geleistet hat, war eine sehr gute Arbeit“, lobte sie. Barz ist auch Leiter des Impfzentrums. Von einer „sehr guten und konstruktiven Zusammenarbeit“ sprach CDU-Fraktionschef Markus Kurze. Es sei bedauerlich, aber auch verwunderlich, dass wieder jemand aus der Führungsetage die Kreisverwaltung verlässt.

Es gab aber durchaus auch distanziertere Töne. „Er hat nicht einmal die Wahlperiode ausgeschöpft“, meinte Gordon Köhler, Vorsitzender der Fraktion AfD/FW Endert. Die Zusammenarbeit sei in Ordnung gewesen, und er könne verstehen, dass Barz wieder in seine Heimat wolle. Lutz Nitz war überrascht, „weil seine Aussagen darauf hindeuteten, dass er seine Tätigkeit mit Herzblut ausfüllt“. Er habe betont, stolz darauf zu sein, diese Position bekommen zu haben. Mit der Fraktion sei die Zusammenarbeit ruhig und sachlich gewesen. Man habe nicht mehr miteinander zu tun gehabt als notwendig. Das Notwendige aber habe funktioniert.

Bau-Vorstand für die Übergangszeit

Er war zwar vorher informiert, Landrat Steffen Burchhardt (SPD) bedauerte gegenüber der Volksstimme aber den Schritt seines Vize. „Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn Thomas Barz bleiben würde. Er ist ein toller und engagierter Beigeordneter, der sich jeden Tag in die Arbeit gekniet hat. Dafür und die vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit danke ich ihm“, sagte er. Gleichwohl habe er Verständnis für seinen Schritt. Die Kreisverwaltung werde die Übergangszeit bis zur Neuwahl gemeinsam mit Stefan Dreßler so effektiv wie möglich koordinieren. Dreßler ist derzeit als Vorstand für die Bereiche Bau und Umwelt in der Kreisverwaltung verantwortlich.

Thomas Barz nannte ganz persönliche Gründe für seinen Wechsel, es habe jedenfalls nichts mit seiner derzeitigen Tätigkeit zu tun. „Die Arbeit im Jerichower Land und als Beigeordneter habe ich zu jeder Zeit gern gemacht, und daran wird sich auch bis zum letzten Tag nichts ändern“, betonte er. Jetzt habe er die Möglichkeit, wenn er gewählt werde, früher in Brandenburg tätig zu sein, als er es in seiner Lebensplanung vorhatte. Das sei ein hoher Vertrauensbeweis, über den er sich natürlich freue. „Letztlich“, gab er zu bedenken, „entscheidet aber darüber die Stadtverordnetenversammlung.“

12 der 47 Mitglieder der Brandenburger Stadtverordnetenversammlung gehören der CDU an, die die stärkste Fraktion stellt. Auch Oberbürgermeister Steffen Scheller ist Christdemokrat.