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Bilanz Volksbank Jerichower Land schließt 2020 mit Rekordergebnissen ab

Die Volksbank Jerichower Land blickt in Auswertung ihres Geschäftsjahres 2020 trotz Corona und Niedrigzinsen auf Rekordergebnisse zurück. Das gibt im 160. Jahr des Bestehens Zuversicht, resümiert der Vorstand.

Von Mario Kraus 08.08.2021, 09:55
Die Volksbank-Vorstände Martin Trahe (r.) und Stefan Hildebrand blicken mit Prokuristin Nordica Kühne optimistisch auf die kommende Generalversammlung.
Die Volksbank-Vorstände Martin Trahe (r.) und Stefan Hildebrand blicken mit Prokuristin Nordica Kühne optimistisch auf die kommende Generalversammlung. Foto: Mario Kraus

Burg - Die Volksbank im Jerichower Land (90 Mitarbeiter) hat die selbstgesteckten Ziele im Corona-Krisenjahr übertroffen. So stieg die Bilanzsumme von 2019 zu 2020 von knapp 341 Millionen Euro auf rund 388 Millionen Euro, was einem Plus von 14 Prozent entspricht. Noch deutlicher zugenommen haben die Kundenkredite. In diesem Segment wird ein Zuwachs von mehr als 21 Prozent verzeichnet. Konkret wurden im vergangenen Jahr etwa 31 Millionen Euro mehr in Form von Krediten ausgereicht als 2019. „Die niedrigen Zinsen spielen dabei auch eine wichtige Rolle – ob für den Kauf von Industrieanlagen, Ackerflächen oder Immobilien und Grundstücke“, erläutert Vorstand Martin Trahe. „Wir erleben auch eine Art Flucht in Richtung Sachwerte, weil die Geldwertstabilität mit vielen offenen Fragen verbunden ist.“

Weitere Filiale in Gerwisch eröffnet

Zugleich sind wieder einmal die Kundeneinlagen gestiegen – um 8,4 Prozent. Mit diesem Jahresergebnis ist die Spitze der Bank angesichts einer unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr durchaus zufrieden. Die Zahlen zeigten, dass die Volksbank auch in Krisenperioden gut gewappnet und ein zuverlässiger Partner für Privat- und Geschäftskunden sei, so Vorstand Stefan Hildebrand. In diesem Zusammenhang habe sich die Eröffnung einer weiteren Filiale in Gerwisch gelohnt. Die Kundenfrequenz in der bevölkerungsreichen Gegend zeige, dass die Bürger nach wie vor auf Ansprechpartner vor Ort setzten. Zwar sei die zunehmende Digitalisierung im Bankenwesen eine unerlässliche Dienstleistung, die weiter ausgebaut werde, sie ersetze aber in speziellen Fällen nicht die individuelle und umfassende Beratung, „bei der man sich kennt beziehungsweise kennen lernt und eine Art Rundum-Paket bespricht“, so Hildebrand. Aus diesem Grund würden regional verwurzelte Banken weiterhin auf große Akzeptanz stoßen.

5500 Genossenschafter von Loburg bis Jerichow

Dieses Resümee und dezidierte Zahlen zur Geschäftsentwicklung werden die Genossenschafter der Volksbank – zurzeit 5500 Mitglieder – auch auf der diesjährigen Generalversammlung am 22. September erfahren, die, wie im zurückliegenden Jahr, wieder digital durchgeführt und am Computer beziehungsweise Tablet oder Smartphone verfolgt werden kann. „Wir haben uns wegen der unsicheren Pandemie-Lage schweren Herzens noch einmal für diese Form entschieden und hoffen, dass die Mitglieder dafür Verständnis haben“, sagt Prokuristin Nordica Kühne. Auf jeden Fall soll in diesem Rahmen die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 6,5 Prozent für zwei Jahre beschlossen werden. Und wer die Veranstaltung am Bildschirm verfolgt und sich entsprechend einloggt, soll dieses Mal mit einem kleinen kulinarischen Präsent belohnt werden. „Auch als Ersatz, da wir auf das gemütliche Zusammensein, was sonst traditionell mit dazu gehört, verzichten“, ergänzt Trahe.

Zum Jubiläum für jedes Mitglied einen Baum

Und zugleich sollen die kleinen Pakete auch als Geschenk verstanden werden, das man gewöhnlich zu einem Geburtstag bekommt. Denn die Volksbank blickt auf das 160. Jahr ihres Bestehens zurück. Am 22. Juli 1861 war es nämlich, als 53 Mitglieder den so genannten „Vorschuß- und Sparverein zu Burg“ ins Leben riefen. Wenige Tage später am 1. August nahm dieser seine Arbeit auf. 1867 wandelte sich der Verein dann nach Einführung des preußischen Genossenschaftsgesetzes in eine eingetragene Genossenschaft. Im Laufe der Jahrzehnte erfolgten dann noch mehrere Umfirmierungen. Eine der wichtigsten war 2004 die Verschmelzung der Volksbank Genthin sowie Volks- und Raiffeisenbank Burg zur Volksbank Jerichower Land.

Weil 160 Jahre schon eine beachtliche Zeitschiene sind, soll die grüne Lunge des Landkreises ausgeweitet und für jedes Mitglied ein Baum gepflanzt werden. „Den Bedarf dafür werden wir in Kürze abfragen“, so Hildebrand. Vier verschiedene Sorten werden zur Auswahl stehen. Gedeihen können sie überall – ob im Garten, in Form einer Streuobstwiese oder einem öffentlichen Platz. Auch die Pflege und das Gedeihen sollen über Jahre festgehalten werden. Schließlich dokumentiert ein Baum die Lebensdauer einer Generation.