Sonnenenergie nutzen Waffelfabrik will Strom produzieren
Mit Strom aus eigener Herstellung will die Waffelfabrik in Gerwisch künftig produzieren. Dafür soll eine Freiflächenphotovoltaikanlage entstehen.

Gerwisch - Auf dem Gelände des heutigen Wildgeheges soll die Freiflächenphotovoltaikanlage der Waffelfabrik Stenger in Gerwisch entstehen. Die Fläche befindet sich auf der Rückseite des Betriebsgeländes, grenzt dort an den Sportplatz am Eschenweg, etwas Wohnbebauung und an die Bahntrasse Berlin-Magdeburg an.
Damit die Freiflächenphotovoltaikanlage auf dem 2,6 Hektar großen Gelände errichtet werden kann, ist ein Bebauungsplan notwendig. Dessen vorliegender Entwurf traf sowohl im Ortschaftsrat Gerwisch als auch im Biederitzer Bauausschuss auf Zustimmung. Die endgültige Entscheidung, das B-Plan-Verfahren anzuschieben, fällt der Biederitzer Gemeinderat auf seiner nächsten Sitzung am Donnerstagabend.
E-Ladesäule soll aufgestellt werden
Den Strom, den die Freiflächenphotovoltaikanlage produziert, will die Waffelfabrik für die eigene Herstellung nutzen. Außerdem hatte sich die Ortschaft schon bei Vorgesprächen die Installation einer E-Ladesäule zusichern lassen. Diese wird außerhalb des Betriebsgeländes errichtet, so dass jeder E-Fahrzeug-Nutzer dort seinen Pkw laden kann.
In dem städtebaulichen Vertrag mit dem Unternehmen soll zudem eine kommunale Teilhabe festgeschrieben werden. Die Anregung von Christian Sieberling (CDU) gab der Ortschaftsrat der Verwaltung als Aufgabe auf.
Firma aus Möser ist beteiligt
Ursprünglich hatte es auch die Idee gegeben, das Sportgebäude am Eschenweg mit Solarstrom aus der Produktion von nebenan zu versorgen. Die gesetzlichen Vorgaben seien allerdings so, dass das kommunale Gebäude dann einen Unterzähler bei Stenger erhalten würde, erläuterte Stefan Helmeke. Seine Firma Mando GmbH mit Sitz in Möser soll die Freiflächenphotovoltaikanlage errichten.
Stefan Helmeke beantwortete ebenso wie Bastian Hirschfelder von der HiBu Plan GmbH die verschiedenen Fragen der Mitglieder des Gerwischer Ortschaftsrates.
Sichtschutzhecken werden angepflanzt
Der Flächennutzungsplan der Gemeinde muss für den B-Plan nicht geändert werden, da das Gelände schon jetzt als gewerblich ausgewiesen ist.
Der Umweltbericht, der den Projektunterlagen beigefügt ist, kommt zu dem Schluss, dass das Bauvorhaben letztlich sogar zu einem höheren Biotopwert der Fläche im Vergleich zum Bestandswert führen wird. Vorgesehen ist das Anpflanzen von Sichtschutzhecken. Sie sollen einerseits für eine möglichst geringe Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Solarmodule sorgen, andererseits bieten die heimischen Bäume und Sträucher vielfältigen Lebensraum.
Ortschaft Gerwisch ist Vorreiterin
Gerwisch ist bei Freiflächenphotovoltaikanlagen Vorreiter. Auf dem Gelände des Gewerbegebietes entlang der B 1 entstand eine der ersten Anlagen in dieser Größe (3,4 Hektar) im Umkreis. Auf dem Gelände des „Schrotts“ an der Lostauer Straße steht ebenfalls seit Jahren eine Freiflächenphotovoltaikanlage. Auch die Fallanlage der benachbarten Gerwischer Rohstoff- und Recycling GmbH wird künftig mit einem E-Bagger betrieben, der Strom kommt ebenso aus eigener Produktion.