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Waldschule ohne Netz Sturm hat Telefonkabel gekappt

Sturm "Xavier" hat im Gebiet Waldschule bei Detershagen besonders stark gewütet. Auch das zentrale Telefonkabel wurde beschädigt.

Von Mario Kraus 25.10.2017, 06:00

Detershagen/Burg l Wer in der Waldschule wohnt, hat sich für ein idyllisches Leben entschieden. Fernab vom Trubel der Stadt. Abgeschnitten von der Außenwelt waren die Bewohner, darunter zahlreiche Ältere, dennoch nicht – dank der Telefonverbindung. Die ist allerdings seit dem 6. Oktober gekappt.

Sturm „Xavier“ hat nämlich auch in diesem Teil von Burg ganze Arbeit geleistet und zahlreiche Bäume entwurzelt. Eine Kiefer fiel, zerstörte schließlich die Telekomleitung, über die unter anderem die Festnetzgespräche abgewickelt werden. „Das kann natürlich bei dieser Naturgewalt passieren“, sagt Brunhilde Giesecke, die mit ihrer Familie seit 39 Jahren in dem Waldgebiet lebt. Genauso selbstverständlich ist für die selbstständige Geschäftsfrau die Tatsache, dass solch ein Schaden innerhalb einiger Tage auch repariert wird. „Denn bisher haben wir mit der Telekom eingentlich nur positive Erfahrungen gemacht.“

Diesmal allerdings ist es anders: Seit etwa zwei Wochen entwickelt sich zwischen Brunhilde Giesecke und dem Telekommunikationsunternehmen eine Odyssee sondergleichen: Tägliche Anrufe würden entgegengenommen – und an die Standorte Düsseldorf, Dortmund, Leipzig und Bremen weitergeleitet. „Jedesmal muss ich den Mitarbeitern die Sachlage neu erklären. Jedesmal wird mir versichert, dass der Schaden schnellstmöglich behoben wird. Und jedesmal passiert danach nichts.“ Obendrein verschickte die Telekom SMS mit der Zusage, die Störung zu beheben und gab sogar einen Zeitpunkt an. Für die Detershagenerin mittlerweile ein unhaltbarer Zustand. Als Unternehmerin hat sie zwar ein Handy, viele Kunden sind es aber gewöhnt, die Festnetznummer und das Faxgerät zu nutzen. Und: „Meine Schwiegermutter wohnt auch in der Waldschule. Sie ist herzkrank und hat auf ihrer Telefonanlage einen Notruf für den Ernstfall. Der geht nun nicht.“

Die Telekom bedauerte gestern gegenüber der Volksstimme die Unannehmlichkeiten. Konkret lägen dem Unternehmen zwei Störungsmeldungen aus dem Gebiet vor. „Eine von uns beauftragte Montagefirma ist mit allen Kräften dabei, die Instandsetzungen Gebietsweise und nach Priorität – Kabelstärke und betroffene Kundenanschlüsse – zu beseitigen“, teilte Pressesprecher George-Stephen McKinney aus Frankfurt/Main mit. Aufgrund der hohen Störungslast durch das Sturmtief komme es hierbei leider zu Verzögerungen. Die Montagefirma habe die Kundenstörungen in Detershagen, Waldschule 43 und 67 vorliegen. Ersatzschaltungen für die Anschlüsse seien nicht möglich.

Wann konkret mit den Arbeiten begonnen werde, könne nicht mitgeteilt werden, so McKinney weiter.  „Wir bitten um Verständnis.“ Die Pressestelle verweist in diesem Zusammenhang auf die immense Zahl von Schäden nach dem Sturm. Die Waldschule war besonders vom Unwetter betroffen. Der städtische Bauhof war vier bis fünf Tage im Einsatz, sagte der zuständige Mitarbeiter der Stadt, Wieland Günther.