Bau-Projekt Wie sich der Neubau der Ehlebrücke in Loburg auf den Verkehr auswirkt
Mit einem symbolischen Spatenstich mit Beteiligung von Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens ist am 6. Juli in Loburg mit dem Brückenneubau begonnen worden. In nächster Zeit müssen Autofahrer Umwege in Kauf nehmen.

Loburg - Hoher Besuch hatte sich zum Auftakt des grundhaften Ausbaus der ortsdurchfahrenden 55 angekündigt. Einen der nagelneuen Spaten griff sich für den symbolischen Akt die Landesministerin für Infrastruktur und Digitales, Lydia Hüskens. Ihre Anwesenheit sollte nicht etwa die große Bedeutung der Landesstraße oder der Ehle in Loburg unterstreichen, es ging der Ministerin mehr um das „Kernstück des Gesamtvorhabens“ – die Brücke über die hier verlaufende Ehle.
Baukosten liegen bei etwa einer Million Euro
„Neben der Instandsetzung der Straßen richten wir auch weiterhin verstärktes Augenmerk auf die Sanierung der Brücken“, erklärte Hüskens gestern in Loburg: „Mobilität bedeutet Freiheit. Zur Freiheit gehört auch eine echte Auswahl des Verkehrsmittels. Wir wollen, dass die Menschen in unserem Sachsen-Anhalt alle Formen der Mobilität frei wählen können“, so die Ministerin. Dafür brauche es gut ausgebaute Infrastrukturen. Die Investition in Loburg sei ein gelebtes Beispiel dafür.
Etwa eine Million Euro investiert das Land laut Ministeriumsaussagen in den Ersatzneubau der Ehlebrücke. Die Instandsetzung des Vorgängerbauwerks aus dem Jahr 1949 sei wegen der starken Schädigung durch die langjährige Verkehrsbelastung nicht in Betracht gekommen.
Das neue Bauwerk ist eine knapp elf Meter breite Einfeldrahmenbrücke aus Stahlbeton mit einer Stützweite von 8,10 Metern. Beidseitig sollen künftig anderthalb Meter breite Gehwege verlaufen. Im Zuge des Brückenneubaus soll auch die Hauptstraße (L 55) auf einer Gesamtlänge von rund 50 Metern grundhaft ausgebaut werden.
Brückenarbeiten: Autoverkehr weiträumig umgeleitet
Nach aktuellen Planungen sollen die Arbeiten an der Brücke im März 2023 abgeschlossen sein. Solange ist die Loburger Ortsdurchfahrt voll gesperrt. Der Verkehr wird weiträumig von Zerbst über Dobritz und Reuden sowie Nedlitz und Schweinitz nach Loburg umgeleitet. Fußgänger und Radfahrer können den Baustellbereich über eine extra errichtete Querung passieren, die jetzt installiert wird.
Nach Angaben der Ministerin wurden die angrenzenden Unternehmen in das Vorhaben einbezogen. „Wir wollen den Unternehmen natürlich nicht das Geschäft beeinträchtigen, andererseits ist es aber auch für deren Geschäft wichtig, dass die Brücke ersetzt wird. Es ging wirklich nicht anders.“
Eine Zusammenlegung des Brückenneubaus mit den folgenden Bauabschnitten der Landesstraßensanierung, um so Zeit zu sparen, sei aus rechtlichen und bautechnischen Gründen nicht möglich.
Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly nutzte sein Grußwort dazu, für noch mehr Investitionen in die Infrastruktur zu appellieren. Es sei dem Bürger schwer zu erklären, warum für Bundesstraßen mehr Geld zur Verfügung gestellt werde, als für Landes- oder Kreisstraßen: „Wir haben noch römische Verhältnisse“, sagte von Holly mit Verweis auf die Kreisstraße in Kalitz.