Camping mit Wohnmobil Zelte und Wohnwagen noch angesagt?
Verschiedene Bett- und Sitzkonstellationen, mit Dusche und Küche – oder ohne. Dem Camping sind kaum Grenzen gesetzt. Boomt das Geschäft auch noch nach der Corona-Pandemie?

Möser - Während der Corona-Pandemie boomte das Geschäft. Wie läuft es aktuell in der Branche? Die Volksstimme befragte in Möser den Geschäftsführer von amo caravaning, Michael Ohmann, und den Geschäftsführer des Reisemobil-Zentrums Palmowski, Markus Krause. Beide Unternehmen liegen in dem Dorf nur wenige hundert Meter auseinander und bestehen am Standort schon seit über drei Jahrzehnten.
Rückkehr zu Kreuzfahrten
Das Geschäft mit dem Camping boomt nicht erst seit Corona, sondern schon seit mindestens sieben Jahren, berichtet Ohmann. Die Corona-Pandemie habe dem Trend nur noch einmal mehr Anschub gegeben. Und zwar durch Kunden, die Camping für sich als Mietalternative entdeckt haben: „Dabei gab es sicherlich auch den ein oder anderen, der über die Mietung zum Camping-Interessenten geworden ist“, sagt Ohmann.
Mit dem Ende der Pandemie hätte man einen Rückgang der erhöhten Nachfrage erwartet. „Es ist etwas ruhiger geworden, was zu erwarten war, weil die, die sonst Kreuzfahrten oder Pauschaltourismus gemacht hatten, zu dieser Urlaubsform wieder zurückgekehrt sind“, berichtet auch Ohmann.
Die Nachfrage habe zwar etwas nachgelassen, jedoch in nur geringem Ausmaße. Nach wie vor befände man sich auf einem „sehr hohen Niveau“, sagt der amo-Geschäftsführer. Die Folgen der Pandemie machten sich trotzdem noch bemerkbar: „Man muss mit deutlich erhöhten Lieferzeiten rechnen“, berichtet Markus Krause.
Reiseziele sind individuell
Egal, ob man lieber die Berge mag, das Meer oder das Binnenland. Beim Camping ist man absolut frei. Je nach den persönlichen Vorlieben und der Wetterlage kann man das Reiseziel bestimmen. Welche Reiseziele bei Familien, Paaren oder Singles besonders beliebt sind, lässt sich aber gar nicht genau festlegen, bestätigt der Palmowski-Geschäftsführer: „Das ist völlig individuell zu sehen und lässt sich nicht in Schubladen packen.“
So individuell wie die Reiseziele bleibt auch die Art des Reisens, berichten die beiden Geschäftsführer. Die einen bevorzugen den Wohnwagen mit Vorzelt und einen stationären Urlaub, die anderen wollen mit dem Wohnmobil flexibel bleiben. Entsprechend reicht auch die Spannbreite der von den Kunden nachgefragten Modelle vom Kultklassiker-Wohnwagen wie dem T@B bis hin zu luxuriösen Wohnmobilen wie dem Grand Canyon S.
Anfängerfehler vermeidbar
Allerdings sollte man sich auf einen Camping-Urlaub vorbereiten. Anfänger, sogenannte Neucamper, könnten bereits beim Kalkulieren der Kosten „Fehler“ machen. Zum Beispiel sind neben der Miete oder dem Kauf auch Betriebskosten, Stellplatzmiete und Maut zu bedenken, sagt Ohmann.

Auch Krause beklagt: „Die Bedienungsanleitungen werden meist nicht ausführlich gelesen.“ Dadurch würden etwa Vorgaben bei den Gewichten nicht eingehalten. Doch das sei wichtig: „Es ist eben ein Fahrzeug wie der eigene Pkw“, betont der Experte.
Weitere Fehler entstünden auch öfter, wenn das Fahrzeug winterfest gemacht werden soll. Um Frostschäden zu vermeiden, müssen nämlich sämtliche Wasserrückstände aus dem Fahrzeug und dem Kreislauf entfernt werden. Das seien aber eher Ausnahmen, sagt Ohmann. Die meisten seiner Kunden würden sich vorher intensiv belesen.