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Silvana Keller und Gabriele Krüger ab 1. Januar immer dienstags von 15 bis 18 Uhr in Schermen vor Ort Zwei Frauen führen Bibliothek ehrenamtlich weiter

Von Thomas Rauwald 14.12.2013, 02:04

In Schermen ist wieder weihnachtlicher Friede eingekehrt. Nachdem in den letzten Wochen die Wogen um die künftige Betreuung der örtlichen Bibliothek hoch schlugen, ist jetzt eine einvernehmliche Lösung gefunden worden.

Schermen l Gabriele Krüger und Silvana Keller werden ab dem 1. Januar die beliebte Bücherei von Schermen weiterführen. Beide erklärten, dass sie dies ehrenamtlich tun werden. Die Zahlung einer Aufwandsentschädigung hätten sie nicht zur Bedingung gemacht.

Gabriele Krüger ist bewährtes "Bücherei-Inventar". Im Februar werden es 13 Jahre sein, in denen die brünette, freundliche Frau die Geschicke der Bücherausleihe in den Händen hat. Silvana Keller ist eine ihrer ersten Leserinnen. Die beiden Frauen kennen sich gut, sind einander freundschaftlich verbunden. Die einstige Schermenerin wohnt inzwischen in Lostau. Als sie von den Querelen um die Bücherei erfuhr, setzte sie sich umgehend mit Gabriele Krüger in Verbindung und signalisierte ihr, dass sie für eine ehrenamtliche Mitarbeit zur Verfügung stünde. Schließlich dürfe es nicht sein, dass die Bücherei und alles, was sich darum an kulturellen Aktivtäten für Jung und Alt rankt, den Bach hinuntergeht.

Hintergrund: Gabriele Krüger, die Mitarbeiterin der Möseraner Gemeindeverwaltung ist, hatte die Bücherei bisher hauptamtlich geführt und viele Veranstaltungen initiiert - einschließlich des beliebten Mütter-Baby-Treffs. Acht Stunden pro Woche war sie in Schermen vor Ort. Nachdem die Personaldecke in der Verwaltung immer dünner wurde, hatte Bürgermeister Bernd Köppen die Bremse gezogen. Er hatte Gabriele Krüger gefragt, ob sie diese Arbeit auch ehrenamtlich weiterführen würde. Sie sagte zu.

Jetzt ist sogar eine Vertretung vorhanden

Nun, nachdem sich auch noch Silvana Keller hinzugesellt hatte, ist die Chef-Bibliothekarin rundum glücklich und zufrieden. "Das ist jetzt eine optimale Lösung", sagte sie und fügte hinzu, dass es so auch eine Vertretung geben würde, wenn sie Urlaub habe, im Amt unabkömmlich oder sonst verhindert sei.

Silvana Keller ist in Wolmirstedt als Grundschullehrerin beschäftigt. Sie könne es einrichten, nachmittags in der Bücherei zu sein. Eine Bücherkennerin ist sie sowieso. "Ohne Bücher kann ich nicht sein", sagte sie. In den Büchereien in Schermen, Möser und Burg sei sie als Leserin angemeldet, fügte sie hinzu.

Zunächst werden die beiden Frauen zusammenarbeiten, dann vieleleicht im Wechsel.

Ab dem 1. Januar ist die Schermener Bücherei immer dienstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Vormittags-Öffnungszeit am Mittwoch wird es aber nicht mehr geben.

Die beiden Ehrenamtlichen haben sich vorgenommen, über das Jahr hinweg vier Veranstaltungen im Gemeindezentrum durchzuführen. Bekannt und beliebt sind zum Beispiel die Bastelnachmittage für Groß und Klein und das Halloween-Fest.

Neue Ideen gibt es auch für den Mütter-Baby-Treff, der immer mittwochs stattgefunden hatte. Man wolle jetzt den Dienstagnachmittag anbieten. Ab 15 Uhr könnten die Mütter mit ihren Kleinen dann in den vorbereiteten Raum kommen, erklärt Gabriele Krüger, die versuchen wird, wieder mehr Mütter fürs gemeinsame Spielen zu gewinnen.

Mit ihren lobenswerten Absichten machen die beiden Frauen auch gleich ernst: Sie laden am 17. Dezember von 15 bis 18 Uhr alle Interessenten, alle Leser und alle Freunde von Geselligkeit zu einem stimmungsvollen, vorweihnachtlichen Beisammensein ein. Das Duo freut sich über jeden, der ins Gemeindezentrum kommt.

Ortsbürgermeister Marko Simon fand auf der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates nette Worte des herzlichen Dankes an Gabriele Krüger und Silvana Keller. Nach Abstimmung mit dem Ortschaftsrat werde er sich für die Zahlung einer angemessenen Aufwandsentschädigung - wie in Möser praktiziert - stark machen. Ratsmitglied Arno Djaschi unterstützte das ausdrücklich: "Es ist in Ordnung, wenn die Bereitschaft der beiden Frauen mit einer entsprechenden Aufwandsentschädigung honoriert wird."