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Kleine Friedensfahrt Friedensfahrt für den Nachwuchs

90 Kinder nehmen an der Kleinen Friedensfahrt in Großmühlingen teil. Als Highlight gab es für die teilnehmenden Kinder etwas besonderes zu gewinnen.

Von Louis Hantelmann 24.05.2023, 18:08
Die nächste Schülergruppe begibt sich auf die Strecke zur Kleinen Friedensfahrt. Gemeinsame Sportaktivitäten und Spaß in geselliger Runde stehen für die Kinder im Vordergrund. Die gegenseitige Unterstützung ist vorbildlich.
Die nächste Schülergruppe begibt sich auf die Strecke zur Kleinen Friedensfahrt. Gemeinsame Sportaktivitäten und Spaß in geselliger Runde stehen für die Kinder im Vordergrund. Die gegenseitige Unterstützung ist vorbildlich. Fotos: Louis Hantelmann

Großmühlingen - Vergangene Woche feierten Horst Schäfer und das Radsportmuseum „Course de la Paix“ das 75-jährige Bestehen der Internationalen Friedensfahrt mit zahlreichen Gästen. Nun steht die nachfolgende Radfahrer-Generation bei den Kleinen Friedensfahrten in den Startlöchern. Diese werden seit rund zehn Jahren in der Gemeinde Bördeland und Umgebung von Horst Schäfer und dem Radsportmuseum veranstaltet.

Dabei soll an die originale Friedensfahrt erinnert werden, damit diese nicht in Vergessenheit gerät und präsent bleibt. Viel wichtiger ist Horst Schäfer allerdings, den Grundgedanken der Fahrt an die Kinder weiterzugeben. „In Anbetracht der aktuellen Situation wollen wir ein Zeichen für den Frieden setzen. Solche Veranstaltungen sind nämlich nur möglich, wenn wir in einer friedlichen und harmonischen Umgebung leben“, stellt er klar.

Premiere für Großmühlingen

Die erste der zehn kleinen Neuauflagen des Radrennens fand dieses Jahr in Großmühlingen statt, gestern erstmals Austragungsort der Veranstaltung. Teilnehmer waren die Kinder der Grundschule „Friedrich Loose“ sowie der örtlichen Kita.

„Die Idee dazu gab es auf beiden Seiten schon länger“, berichtet Schulleiter Frank Schiwek. „Den ersten Schritt hat allerdings Horst Schäfer unternommen, der bei dem Thema Friedensfahrt generell sehr enthusiastisch ist“.

Von der Resonanz ist Frank Schiwek positiv überrascht. Denn insgesamt 90 Kinder versammelten sich auf dem Marktplatz, davon 82 Grundschüler und acht angehende Schüler aus der Kita. Einen besonderen Dank richtet der Schulleiter an die zahlreichen Helfer und Eltern, die die Kinder und deren Fahrräder morgens zur Schule gebracht haben und für einen reibungslosen Ablauf der Fahrt sorgten.

Nach dem Singen des Bördelandliedes der Grundschule und ein paar kurzen Einführungsworten zur Veranstaltung nahmen die 90 Schüler schließlich Aufstellung für die gemeinsame Einführungsrunde. Anschließend startete jeder Jahrgang, aufgeteilt in Jungen und Mädchen, für sich und absolvierte eine Runde, wobei ab der dritten Klasse zwei Runden gefahren wurden.

Start und Ziel der Fahrt war der Marktplatz. Die Tour führte die kleinen Friedensfahrer über die Gnadauer Straße, die Ritterstraße, die Kleine Gänseweide und die Dunkelstraße. Eine Runde bestand somit aus einem knappen Kilometer Strecke. Das Auto des Museums fuhr bei jeder Runde richtungsweisend vorweg, hinten folgte ein Wagen der Sanitäter für den Ernstfall.

Sport und Spaß im Vordergrund

Den Kindern machte die Kleine Friedensfahrt sichtlich Spaß. Sie feuern sich gegenseitig frenetisch an und jubeln einander zu, wenn eine neue Gruppe startet oder wieder ein Fahrer auf die Zielgerade einbiegt, egal ob nun die ersten oder letzten Fahrer die Ziellinie überqueren. „Die Gesichter bei der Einfahrt ins Ziel, das ist das schöne“, ruft Horst Schäfer, als die glücklichen Kinder auf die Schlussgerade einbiegen.

Horst Schäfer koordiniert die 90 Kinder bei der  Aufstellung zur gemeinsamen Einführungsrunde.
Horst Schäfer koordiniert die 90 Kinder bei der Aufstellung zur gemeinsamen Einführungsrunde.
Louis Hantelmann

Für ihn stehen Sport und Spaß im Vordergrund, bei der Veranstaltung solle ein gemeinschaftliches Miteinander herrschen. Diesen Gedanken setzten die Schüler vorbildlich um.

Und auch organisatorisch lief alles glatt. Zivile Radfahrer wurden kurzerhand der Strecke verwiesen, leicht verunfallte Kinder wurden direkt mit Pflastern versorgt und auch eine kurze Pause wurde eingelegt, damit ein Anwohner sein Grundstück mit dem Auto verlassen konnte.

Friedensfahrer verlost Kinderrad

Regelmäßiger Besucher und zugleich Ehrengast der Veranstaltung war der ehemalige Friedensfahrer Tarek Aboul Zahab aus dem Libanon. Dieser brachte erneut ein eigens für diesen Anlass gebautes Kinderfahrrad mit, welches er mit seinem Sohn in der gemeinsamen Werkstatt in Beirut fertigte. Dieses wurde unter allen teilnehmenden Fahrern an einen glücklichen Gewinner verlost.

Auch im nächsten Jahr möchten Schule und Kita wieder an der Kleinen Friedensfahrt teilnehmen. „Es soll eine Tradition werden“, teilt Frank Schiwek mit. In diesem Jahr findet die Fahrt noch an folgenden Terminen statt: 3. Juni in Schönebeck, 4. Juni in Kleinmühlingen, 7. Juni in Welsleben, 24. Juni in Pömmelte, 27. Juni in Nienburg, 1. Juli in Wefensleben und am 18. August in Zuchau. Zwei Termine stehen noch aus.