Erweiterung von Ost I an der Stendaler Chaussee mit Freigabe gestern offiziell abgeschlossen 14 Hektar Land für Industrie und Gewerbe
Gestern Mittag wurde offiziell die Erweiterung des Gardeleger Gewergebietes Ost I an der Stendaler Chaussee abgeschlossen. 14 Hektar Land sind es insgesamt. Etwa die Hälfte der Fläche ist bereits verkauft.
Gardelegen l "Heute ist ein schöner Tag", sagte gestern Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs, und das nicht nur, weil die Wintersonne so schön auf das Gelände hinter dem ehemaligen Sweedwood-Werk an der Stendaler Chaussee schien. Gestern nahm ein Projekt ein glückliches Ende, das ursprünglich ganz und gar nicht positiv vor nunmehr gut vier Jahren seinen Anfang nahm: die Erweiterung des Gewerbegebietes Ost I an der Stendaler Chaussee. Gestern nun wurde die Erschließung des 14 Hektar großen Areals offiziell abgeschlossen, und zwar mit dem symbolischen Durchschneiden eines Flatterbandes mit der Aufschrift "Gewerbegebietserweiterung I. und II. BA Gardelegen Ost I 24. Juni 2013 - 16. Dezember 2013".
Dazu hatte sich neben Fuchs unter anderem auch Landrat Michael Ziche eingefunden, außerdem Vertreter des Planungsbüros, der Baufirmen, des Kreisanglerverbandes und des Wasserverbandes Gardelegen.
1,515 Millionen Euro wurden investiert. 90 Prozent der Kosten wurden über die Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur und über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert (1,363 Millionen Euro).
Der erste Bewilligungsbescheid ging bereits am 28. Dezember 2011 in der Verwaltung ein. Es folgten Änderungen, viele Probleme traten auf (lesen Sie dazu auch untenstehenden Beitrag). Bereits im Juli 2010 gab es auf dem Gelände umfangreiche archäologische Grabungen, die sich einschließlich einer Dokumentation bis März 2011 hingezogen hatten. Hierfür war die Stadt bereits in Vorkasse gegangen.
Es folgte dann der erste Bauabschnitt. Schwerpunkt war die Aufweitung des Zufahrt von der Stendaler Chaussee sowie der Bau eines Gehweges und der Bau einer neuen Brücke über den Lausebach. Baubeginn hierfür war im Juni 2013. Im September dieses Jahres wurde dann der zweite Bauabschnitt in Angriff genommen. Gebaut wurde eine neue Erschließungsstraße, beginnend ab der Brücke. Die Straße hat eine Länge von 264 Metern, die Breite beträgt 6,5 Meter, und der angrenzende Gehweg ist 2,5 Meter breit. Darüber hinaus wurde ein Vogelschutzgehölz angelegt, das allein 44000 Euro gekostet hat. Im Rahmen der Erschließungsarbeiten wurde zudem der Lausebach auf einer Länge von 700 Metern revitalisiert. Dort soll nun unter der Regie des Kreisanglerverbandes der Bachforellenbestand wieder aufgebaut werden. Unter anderem wurden zwei Sohlgleiten mit 313 Tonnen Laichkies, zwölf Totholzstämme und Störsteine eingebaut. Zum Projekt gehörte auch eine Uferbepflanzung mit 144 Sträuchern und 63 Bäumen.
Für die geforderten umfangreichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für versiegelte Flächen im Gewerbegebiet Ost I konnte die Stadt - ein zweiter Glücksgriff - das einstige Gelände des Agrochemischen Zentrums an der Burgstraße zu einem Bürgerpark umgestalten. Aus der Industriebrache nahe des Stadtzentrums unter anderem mit Betonhallen, Asbest und viel Müll konnte so eine grüne Oase, ein Bürgerpark, entstehen. Für die Umgestaltung wurden zusätzlich knapp 800000 Euro investiert. Auch dafür gab es eine großzügige Förderung.
14 Hektar Land umfasst die Erweiterung von Ost I. Etwa die Hälfte des Gebietes ist bereits verkauft, und zwar an das dort ansässige Werk, das Asphaltbruch recycelt.
Bei Bedarf kann das Gebiet in Richtung ICE-Trasse um weitere 14 Hektar erweitert werden. Möglich sei auch ein Bahnanschluss über das Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr in der Colbitz-Letzlinger Heide.