Segelflieger aus Uelzen verbrachten ihr Sommerlager erstmals in Gardelegen/Lutz Warnek: "Absolut phantastisch"

Von Donald Lyko 08.08.2011, 06:40

Die Segelflieger des Flugsportvereins Cumulus Uelzen haben ihr Sommerlager in diesem Jahr erstmals in Gardelegen verbracht. Zwei Wochen waren sie zu Gast auf dem Flugplatz der Hansestadt. Am Sonnabend sind die Uelzener abgereist - mit vielen guten Eindrücken und begeistert von den Möglichkeiten, die der Gardeleger Platz für den Segelflugsport bietet.

Gardelegen. "Absolut phantastisch" - Mit diesen Worten fasste Fluglehrer Lutz Warnek am Sonnabend die Bedingungen zusammen, die er und die anderen Segelflieger in Gardelegen vorgefunden haben. Damit meinte er nicht nur die Flugbedingungen allein, sondern auch die Gastfreundschaft der Altmärker. Die haben schon Erfahrungen mit Sommerlagern anderer Vereine, denn viele Jahre waren Fliegerfreunde aus Bremen zu Gast in Gardelegen.

Für den Uelzener Verein waren die beiden vergangenen Wochen eine Premiere. Eine gelungene, denn alle Beteiligten können sich eine Wiederholung vorstellen. Vielleicht in zwei Jahren, denn die Cumulus-Flieger gehen im Zwei-Jahres-Rhythmus mit ihrem Sommerlager nach auswärts. Nachdem die Niedersachsen viele Jahre nach Wittstock gefahren waren, hatten sie für dieses Jahr nach einem anderen Platz gesucht - und ihn auf Anregung von Bekannten in Gardelegen gefunden. Von den zirka 60 Segelfliegern im Uelzener Verein nahmen etwa 20 am zweiwöchigen Sommerlager teil.

"Wir haben die komplette Ausbildung nach Gardelegen verlagert", erklärte Lutz Warnek. Auch die Winde zum Starten wurde mitgebracht. Für die Gardeleger eine gute Gelegenheit, mit ihren Segelflugzeugen Starts mit der Winde zu absolvieren. Denn einige davon müssen im bestimmten Abstand nachgewiesen werden. Der Gardeleger Fliegerclub hat nämlich keine Winde, die Segelflugzeuge werden mit einem Motorflugzeug angeschleppt.

Insgesamt acht Flugschüler wurden von Lutz Warnek unterrichtet. Unter ihnen auch der 13-jährige Paul Krüger, der mit einer Sondererlaubnis fliegen darf. Denn ansonsten sind Alleinflüge erst ab dem 14. Lebensjahr erlaubt. Also für Jannis Goltz, der am Freitag seinen 14. Geburtstag feierte und zuvor ebenfalls mit Sondergenehmigung die Ausbildung absolvierte. Bei einem Tag der offenen Tür des Flugsportvereins Cumulus hatte Jannis das Segelfliegen für sich entdeckt und ist bis heute begeistert. Viele Berufspiloten haben so zum späteren Beruf gefunden.

"Bis auf zwei Tage waren wir jeden Tag in der Schulung aktiv", sagte der Fluglehrer. Einer der Schüler hat am letzten Tag sogar seinen ersten Alleinflug gemeistert. Die Uelzener hatten fünf Segelflugzeuge mitgebracht. Während die Neulinge ausgebildet wurden, absolvierten die erfahrenen Segelflieger längere Strecken. "Da wurde fleißig über Land geflogen", sagte der Fluglehrer. Bis zu 345 Kilometer wurden dabei zurückgelegt. Von den zwei Wochen waren für diese Touren allerdings nur vier Tage geeignet. "Diese Tage haben wir dann aber ausgenutzt, dann wurde bis zum Sonnenuntergang geflogen", sagte Lutz Warnek. An den nicht so schönen Tagen schauten sich die Uelzener Gardelegen an, besuchten Restaurants in der Stadt. Gelegentlich bekamen sie auch Besuch von den Motorflieger ihres Vereins.

Leider sahen für Sonnabend die Wetterprognosen nicht so gut aus, sonst hätten die Segelflieger die Heimreise gern auch in der Luft angetreten. Rund 90 Kilometer sind es Luftlinie von Gardelegen nach Uelzen. Von den Gardelegern wurden die Niedersachsen am Freitagabend mit einer gemeinsamen Feier verabschiedet, bei der die Gastgeber kochten. Lutz Warnek: "Es war eine tolle Erfahrung, so freundschaftlich aufgenommen worden zu sein." Zu dieser Erfahrung gehört auch, die Jakob Koch, Vorsitzender des Gardeleger Fliegerklubs, an jedem Tag auf dem Platz war.