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Aktion Wenn die Not groß ist: Hier darf man

Hottendorfer Gasthaus beteiligt sich an Toiletten-Aktion für Touristen. Aufkleber wurde offiziell übergeben.

Von Anke Kohl 13.10.2016, 19:36

Hottendorf l Große Kulleraugen, über denen sich die Augenbrauen ein wenig verzweifelt in Richtung Nasenwurzel zusammenziehen und die Hände leicht verkrampft vor dem Bauch verschränkt – so schaut die kleine Puppenfigur auf dem Aufkleber aus, den Anja Hoffmeister am Dienstag in Hottendorf in Empfang nahm. Überreicht wurde das anscheinend unscheinbare Folienpapier von Gabriele Jülichs, Mitarbeiterin der Touristinformation.

Der Aufkleber mit der Aufschrift „Hier dürfen Sie ...“ ist jedoch nur das äußere Zeichen dafür, dass das WC des Hottendorfer Gasthauses von Jedermann und -frau, die ein dringendes Bedürfnis haben, genutzt werden kann – und das natürlich auch, wenn man nicht Gast in der rustikalen Schankstube sein möchte. „Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung“, erzählt die Wirtin des Gasthauses. „Wenn man mit Familie und mit Kindern unterwegs ist und man muss, dann sucht man eine Toilette“, begründet sie ihre Entscheidung, gern an der Aktion des Stadtmarketings teilzunehmen. „Ich finde das Angebot gut und deshalb haben wir nicht lange überlegt, mitzumachen.“

Die Idee zur Aktion „Hier dürfen Sie...“ geht von den Mitarbeitern des Gardeleger Stadtmarketings aus. Nach der Idee kam die Umsetzung. Und die mündete in eben jenem niedlichen roten Aufkleber. „Wir haben uns überlegt, wie man das Anliegen deutlich machen könnte“, erzählt Gabriela Winkelmann vom Stadtmarketing.

Das Ergebnis war eine comic-ähnliche Figur mit übergroßem Kopf und großen runden Augen und einer wirklich eindeutigen Körperhaltung. Und in einer Denkblase daneben ist ganz eindeutig WC erkennbar. So niedlich und alles erklärend ist das Bild, dass sofort klar ist: Dem Menschen soll geholfen werden. „Ja, das war unsere Absicht dahinter“, sagt Gabriela Winkelmann lächelnd.

„Wichtig ist auch, dass sich jeder bei uns melden kann, um auch so eine Plakette zu erhalten“, fügt Gabriele Jülichs hinzu. Ganz gleich ob Firma oder Gaststätte, ob Privathaushalt oder Herberge – wem es möglich und wo es erlaubt ist, die sanitären Anlagen auch für Durchreisende, Wanderer oder Radwanderer zu öffnen, kann an der Aktion teilnehmen, listet die Mitarbeiterin der Touristinformation auf. Sechs Partner hat die Aktion mittlerweile in der Hansestadt und den Ortsteilen. Wer mitmachen möchte, kann sich an die Touristinformation Gardelegen wenden, Telefon 03907/194 33.