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Blumenstrauß Albert Schweitzer ist großes Vorbild

Ursula Kleemann engagiert sich seit fast fünf Jahrzehnten für den DRK-Ortsverband Letzlingen.Nun erhält sie den Blumenstrauß des Monats.

Von Doreen Schulze 10.09.2017, 03:00

Letzlingen l Sie leitet die Arbeitsgemeinschaft Schulsanitäter in der Grundschule Letzlingen, kümmert sich um die Organisation der Blutspendetermin und hat auch sonst alles im Blick, was den DRK-Ortsverband Letzlingen betrifft. Seit 1968 ist Dr. Ursula Kleemann Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), seit 1976 Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes Letzlingen. „Letzlingen war immer schon aktiv im DRK. Wir haben heute noch Mitglieder, die damals schon dabei waren“, erinnert sich die promovierte Ärztin - seit 2005, mit Ausnahme der Jahre 2010 bis 2013, praktiziert sie allerdings nicht mehr. Für ihren Einsatz erhält sie den symbolischen Blumenstrauß des Monats, in diesem Fall ein Büchergutschein.

1964 kommt die Ärztin nach Gardelegen, ist im Krankenhaus tätig. Bereits 1965 ist sie als Hausärztin in der staatlichen Arztpraxis in Letzlingen tätig. Der Ort ist Heimatort geworden. Doch zunächst geht sie mit ihrem Mann, ein Chirurg, in die damalige Volksrepublik Jemen, um Menschen zu helfen.

Für andere Menschen da sein, und das nicht nur in der Arztpraxis, das will Kleemann auch in der Altmark. Sie schließt sich der Grundorganisation des DRK in Letzlingen an, leitet die Jungen Sanitäter und das Jugendrotkreuz. „Das fand damals alles an den Schulen statt“, erinnert sie sich. Nach der Wende lösen sich vielerorts diese Grundorganisationen auf. „Wir wollten das nicht“, erklärt Ursula Kleemann. Die Gruppe schließt sich dem DRK-Kreisverband Salzwedel an. „Aktuell sind wir 87 Mitglieder“, sagt die Vorsitzende stolz.

Stolz ist die Letzlingerin auch darauf, dass es ihr gelungen ist, dass der Ortsverband bereits zu DDR-Zeiten den Ehrennamen Albert Schweitzer tragen durfte. Für Ursula Kleemann ist der Theologe, Missionar und Arzt Albert Schweitzer ein besonderes Vorbild. Deshalb liegt ihr dieser Ehrenname auch sehr am Herzen. „Wir haben 1982 in Dresden, im Hauptsitz der DRK, diesen Ehrennamen verliehen bekommen.“ So besuchen die Mitglieder damals auch das Albert-Schweitzer-Haus in Weimar.

Verbindung hält der Ortsverband auch zum Förderverein Kindertraum der Kinderklinik Albert-Schweitzer des Kinderkrankenhauses Gardelegen. Seit einigen Jahren hält die Ortsgruppe wegen der Namensgleichheit auch Kontakt zum Albert-Schweitzer-Familienwerk Sachsen-Anhalt in Zerbst. Über diese Organisation entsteht eine Verbindung zum Kinderdorfhaus in Walternienburg. „Das ist eine sehr dankbare Aufgabe“, berichtet Kleemann. Die DRK-Mitglieder verschicken zu Weihnachten und zu den Geburtstagen der Pflegekinder im Alter von ein bis 16 Jahren Päckchen. Im Gegenzug erhalten auch sie zu bestimmten Anlässen Päckchen mit Selbstgebasteltem, selbstgebackenen Keksen und ähnlichem. „Das bringt uns immer sehr viel Freude.“

Hauptaugenmerk der Arbeit des DRK-Ortsverbands Letzlingen ist die Organisation der Blutspendetermine. Viermal im Jahr kommt der Blutspendedienst des DRK nach Letzlingen. Die Mitglieder kümmern sich um die Versorgung der Spender, übernehmen die Aufnahmebetreuung und das Organisatorische. „Kaffee muss gekocht werden, es muss abgewaschen werden. Die Helfer sind meistens bis 21 Uhr dabei.“ Zweimal im Jahr unterstützen sie auch die Blutspende im Gefechtsübungszentrum Letzlingen. Mit Sorge beobachtet Kleemann, dass die Anzahl der Blutspender zurückgeht. „Wir freuen uns über jeden neuen Spender. Wenn jeder, der gesund und zwischen 18 und 73 Jahre ist, einmal im Jahr spenden würde, dann hätten wir schon viel.“ Nächster Blutspendetermin in Letzlingen ist am Mittwoch, 1. November, im Kulturhaus.

Der Ortsverband unterstützt den Kaisersteinlauf, kümmert sich bei Bedarf um die Erste Hilfe bei den Teilnehmern. Gemeinsam mit dem Förderverein der Grundschule ist der Ortsverband auch beim Dorffest aktiv. Er ist unter anderem auch Sponsor für Siegerpreise. Einmal in der Woche leitet Kleemann die Arbeitsgemeinschaft Schulsanitäter, ist jedesmal begeistert, wie stolz die Schüler sind, wenn sie einen Verband anlegen dürfen.

Für die Hilfe der Mitglieder ist sie dankbar. „Ich habe zwar die Fäden in der Hand, habe aber auch viele Helfer.“ Anerkennung erhalten diese von Kleemann zu Jubiläen. Einmal im Jahr gibt es für die Ehrenamtlichen eine Dankeschönveranstaltung. Zweimal im Jahr gibt es Mitgliederversammlungen mit fachlichen Vorträgen zur Ersten Hilfe. Bei relevanten Themen ist dazu auch die Öffentlichkeit eingeladen. Der Ortsverband sucht neue, vor allem jüngere Mitglieder. Interessenten sind immer willkommen.