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Ausbildungsplätze Arbeitsagentur bietet Azubi-Börse an

Zur Ausbildungsplatzbörse hatte die Arbeitsagentur am Donnerstag in Gardelegen eingeladen. Viele Jugendliche informierten sich.

Von Gesine Biermann 04.08.2017, 01:01

Gardelegen l Sie möchte gern etwas mit Tieren machen. Die 16-jährige Sarah Gastmeier aus Gardelegen weiß genau, wo sie beruflich hin will. Am liebsten würde sie Arzthelferin in einer Tierarztpraxis werden. In der Region gebe es allerdings kein Unternehmen, das das anbiete, sagt ihre Mutter, Manuela Gastmeier. „Es ist nicht einfach, da was zu finden.“ Sarah würde aber auch fahren, um ihren Traumberuf zu erlernen. Deshalb ist sie gestern mit ihrer Mutter zur Gardeleger Agentur für Arbeit gekommen. Hier hofft sie auf Tipps, wo sie, auch weiter entfernt, einen Ausbildungsplatz bekommen könnte.

Mit dem Fahren haben andere so ihre Probleme. Denn schließlich sei das ja auch eine finanzielle Frage. Nico Krüger aus Gardelegen hat Bedenken. Eine Stelle als Mechatroniker wäre zwar da, aber die Ausbildung wäre in Aschersleben. Enrico Pieper, Ausbildungsvermittler aus Stendal, kann den 20-Jährigen aber beruhigen: „Wenn die Berufsschule weiter weg ist, kann das BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) helfen, eine Unterkunft zu finanzieren.“

Und auch Ausbildungsbegleiter Uwe Kammer von der IBB macht ihm Mut. Er hat Nico, der derzeit bei der IBB in Gardelegen an dem Projekt „Zukunftschance assistierte Ausbildung“ teilnimmt, extra zur Ausbildungsbörse begleitet. Dass Nico aus dem eigentlichen Ausbildungsalter bereits heraus ist, sieht Kammer nicht als Problem: „Bei uns sind sogar noch ältere Teilnehmer. Jeder hat eine Chance“, sagt er.

Und auch insgesamt stehen die Chancen der jungen Leute, die aktuell auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, nicht schlecht. „Allein im Altmarkkreis Salzwedel gibt es noch über 100 offene Stellen“, beziffert Enrico Pieper. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes von A bis Z, nämlich vom Altenpfleger bis zum Zimmermann. Und auch die Branchen sind vielfältig. Ob im grünen Bereich oder im Handel, im Handwerk oder in der Gastronomie – fast jeder Bereich ist dabei. Und die Betriebe suchen händeringend Nachwuchs, betont Pieper. Manche hätten ihre Anforderungen schon weit zurückgeschraubt. Für etliche Lehrstellen, die eigentliche einen Realschulabschluss erfordern, sei mittlerweile oft auch ein ehrlich interessierter Jugendlicher mit Hauptschulabschluss willkommen. Denn die Schere zwischen der Zahl der Jugendlichen, die eine Stelle suchen und den offenen Ausbildungsstellen sei in vergangenen Jahren immer weiter auseinandergegangen.

Seit gestern sind es aber nun vielleicht einige offenen Stellen weniger. Denn schon nach der ersten Viertelstunde stehen auf der Teilnehmerliste 14 Namen von Ausbildungssuchenden, für die sich Enrico Pieper und seine Kollegin, Berufsberaterin Steffi Winkler, wenn gewünscht, auch individuell Zeit nehmen.

Wer eine passende Stelle gefunden hat, bekommt zudem unproblematisch die Adresse des Unternehmens ausgehändigt, das die Stelle anbietet. Und wenn jemand beim Berwerbungsschreiben Probleme hat? „Dann können wir außerhalb der Veranstaltung auch noch einen Termin mit der Berufsberaterin hier vor Ort ausmachen. Die schaut dann da auch noch mal drüber“, versichert Steffi Winkler.