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Ausbau A 14 Verkehrsminister beschwichtigt in Gardelegen

Zum Thema Nordverlängerung der A 14 stand Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) Gardeleger Unternehmern Rede und Antwort.

Von Doreen Schulze 24.05.2018, 03:00

Gardelegen l Michael Niebuhr, Gesellschafter der Stahlglastechnik Niebuhr GmbH in Gardelegen – bis vor kurzem noch N&H Metallbau GmbH – ärgerte sich, dass es noch immer keine effiziente Verkehrsanbindung in den Norden der Republik gibt. „Das wäre eine vernünftige Sache“, sagte er. Um Baustellen schneller erreichen zu können, aber auch um dem Abzug von gut ausgebildeten Fachkräften entgegenzuwirken, sieht er den Ausbau der A 14 als notwendig an.

Um so mehr ärgere er sich, dass dieses Vorhaben nicht vorangeht. Dem Ministers für Landesentwicklung und Verkehr in Sachsen-Anhalt, Thomas Webel, schrieb er daher eine E-Mail, um ihm seine Meinung über die Notwendigkeit dieser Verkehrsanbindung für einen mittelständischen Dienstleister mitzuteilen.

Der Minister antwortete prompt. Für ein erläuterndes Gespräch kam er am Mittwoch sogar nach Gardelegen. Michael Niebuhr und sein Vater Maik Niebuhr, ebenfalls Gesellschaft des Unternehmens, begrüßten den Minister. „Es ist erstaunlich, wie lange es braucht, um eine vernünftige Infrastruktur aufzubauen. So lange nach der Wende“, sagte Maik Niebuhr.

„Wenn wir alle Feststellungsbeschlüsse haben und wir mit dem BUND klar kommen, dann sind wir 2023 durch“, blickte Webel auf die Fertigstellung der A 14 voraus. Er erläuterte den Unternehmern den Werdegang der Planungen zum Autobahnprojekt.

2004 fiel die Entscheidung zur Nordverlängerung der A 14. Seither leiste der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aber auch „massiven Widerstand“ gegen das Vorhaben. „Der BUND beklagte jeden Abschnitte der Autobahn“, so der Minister im Gespräch mit den Unternehmern. Die Folge waren Verzögerungen beim Baubeginn der einzelnen Abschnitte. Mitunter seien für einzelne Abschnitte mehr als vier Jahre Zeitverlust entstanden.

Wie Webel erklärte, habe es im Dezember 2016 aber einen Vergleich mit dem BUND gegeben. Das Land leiste seither mehr Ausgleichsersatzmaßnahmen als notwendig wären. „Seitdem bauen wir am Abschnitt Colbitz und anschließend bis Lüderitz.“ Für die 18 Kilometer Autobahnstrecke zwischen Stendal und Osterburg liege bereits Baurecht vor. Zum rund 30 Kilometer langen Abschnitt zwischen Lüderitz und Stendal laufe das Planfeststellungsverfahren. Der Planfeststellungsbeschluss werde vermutlich noch 2018 erfolgen.

Mit der Aussicht, dass 2023 die Nordanbindung fertiggestellt sein könnte, zeigte sich Michael Niebuhr schließlich zufrieden. Den Minister führte er dann durch die Produktionshalle. Das Unternehmen, das seit 1994 besteht, fertigt Feuer- und Brandschutztüren und baut Stahlprofilfassaden auf. Die Leistungen werden bundesweit angeboten. So war das Unternehmen unter anderem an der Universität Köln oder am IHK-Gebäude in München beteiligt. Nachdem Gesellschafter Wolfram Hagemann in den Ruhestand ging, firmiert das Unternehmen seit 17. Mai unter Stahlglastechnik Niebuhr GmbH.