Grünpflege Bauhof oder Einwohner, wer soll künftig die Grünstreifen mähen?
Wer soll in Zukunft die Pflege des Grünstreifens zwischen Gehweg und Straße in Jeetze und Siepe übernehmen? Soll weiterhin der Bauhof, der eine Fülle an Aufgaben zu erledigen hat und es meist nicht schafft, zuständig sein? Oder greifen die Einwohner selbst zum Rasenmäher? Ein Thema, das auch den Stadtrat noch beschäftigen wird.

Jeetze - Selber mähen und auf einen gepflegten Grünstreifen zwischen Gehweg und Fahrbahn schauen oder pflegen lassen und sich dann aber ärgern, wenn keine Mahd erfolgt – daran scheiden sich derzeit die Geister in den Orten der Einheitsgemeinde Kalbe, und speziell in Jeetze und Siepe. Der Ortschaftsrat nahm dieses Thema auf und lud dazu auch die Einwohner zu einem Gespräch ein.
In der Vergangenheit war die Pflege des Grünstreifens schon oft ein Streitthema. Während dieser vor den Grundstücken der einen Einwohner gemäht wurde, wuchs das Gras an anderer Stelle der beiden Ortschaften ungestutzt weiter. Wie kann das sein? Sollten nicht alle Bürger gleichbehandelt werden? Wer ist überhaupt für diese Pflege verantwortlich?
In der Straßenreinigungssatzung steht nicht explizit, wer zuständig ist, so Jeetzes Ortsbürgermeister Jens Mösenthin. Die Stadt Kalbe ist Grundstückseigentümerin dieser schmalen Grünfläche. Genau genommen ist sie als solche auch in der Pflicht, dort für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen. Doch das passiert nicht überall gleichermaßen. „Das ist unbefriedigend. Die Frage ist nun: Wie gehen wir damit um?“ Mösenthin führte an, dass 22 Mitarbeiter des städtischen Bauhofs für die Stadt Kalbe sowie für 37 Ortsteile zuständig sind. „Es ist mit der Anzahl der Leute in Gänze nicht zu schaffen, in allen Orten die Arbeiten gleichwertig zu erledigen. Das finde ich nicht gut. Es ist aber in der Tat nicht leistbar.“ Bauamtsleiter Thomas Kräuter, der ebenfalls an der Ortschaftsratssitzung teilnahm, fügte hinzu, dass die Grünpflege grundsätzlich eine freiwillige Aufgabe der Kommune sei. „Wir schaffen es einfach nicht mehr, in Regelmäßigkeit alles zu erledigen.“
Pflegeverträge zwischen Stadt und Bürgern
Was tun? Darauf warten, dass der Grünstreifen gemäht wird und sich ärgern, wenn es nicht passiert? Mösenthin machte einen anderen Vorschlag: Die Einwohner können vor ihren Grundstücken selbst mähen und die Stadt honoriert dies in angemessener Form. Diese Aussage traf bei einigen anwesenden Einwohnern auf Verständnis. Aber nicht alle zeigten sich bereit, bei der Pflege ihres Grundstücks diesen Grünstreifen mit zu mähen. „Was, wir sollen das machen?“, kam es aus den Reihen. Es gab einen Einwand, dass es für ältere Bürger nicht immer umsetzbar sei, diese Aufgabe zu übernehmen.
Einwohner regten an, eine Aktion aus der Hansestadt Gardelegen zu übernehmen. Dort schließt die Stadt mit Bürgern Pflegeverträge ab. Einwohner kümmern sich dann um eine ausgewählte Fläche und sind über diese Vereinbarung während dieser Tätigkeit auch versichert. Diese Anregung ließ Mösenthin ins Protokoll aufnehmen. Die Stadtverwaltung könne prüfen, ob dies auch in der Einheitsgemeinde Kalbe umgesetzt werden könne.
Und nicht nur in Jeetze und Siepe ist dies Thema. In Zukunft werden sich auch die übrigen Ortsteile damit befassen. Ortrun Cyris, Stadtratsvorsitzende und Ortsbürgermeisterin im benachbarten Brunau, kündigte an, dass sich auch der Kalbenser Stadtrat in einer nächsten Sitzung damit beschäftigen wird, was der Bauhof noch leisten kann und was eben nicht mehr.
„Die Aufgaben müssen festgelegt werden. Und die Bürger müssen es wissen“, so Jens Mösenthin.