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Baumfällarbeiten Katastrophaler Zustand am Wiesendamm

Das Vorgehen bei Fällarbeiten von einer der Stadt Kalbe beauftragten Firma am Jeetzer Wiesendamm sorgt für massives Unverständnis.

Von Cornelia Kaiser 16.03.2018, 02:00

Jeetze. „Die Arbeiten waren wirklich nötig. Aber so, wie es jetzt ist, kann es dort nicht bleiben. Wer werden ein Auge darauf haben, dass das wieder in Ordnung kommt“, sagt Jeetzes Ortsbürgermeister Wilfried Krüger, als ihn die Volksstimme zu den Rodungen am Jeetzer Wiesenweg befragt.

Sie sind im Auftrag der Stadt Kalbe und mit vorheriger Genehmigung des Kreis-Umweltamtes von einer Firma vorgenommen worden. Doch der Zustand, den diese auf der rund zwei Kilometer langen Strecke hinterlassen hat, er hat Bestürzung ausgelöst – in der Bevölkerung, aber auch an offizieller Stelle. „Uns wurde gesagt, es wird noch richtig aufgeräumt“, berichtet Wilfried Krüger. Allerdings sind die Baumfällarbeiten, die mit den Sturmschäden der vergangenen Jahre und mit der Brüchigkeit zahlreicher Pappeln am Wiesendamm begründet worden sind, schon vor einigen Wochen erfolgt. Passiert ist seither nichts mehr.

Das gilt auch für die Beräumung angrenzender Gräben, die zuvor einen ordnungsgemäßen Pflegezustand hatten. Dort liegt nun haufenweise Geäst im Wasser und stört den Abfluss. „Das Gewässerprofil muss in jedem Fall wieder hergestellt werden“, sagt Stephan Gerth, Geschäftsführer des zuständigen Unterhaltungsverbandes Milde/Biese, der dazu auch Kontakt mit der Stadt Kalbe aufgenommen hat.

Und was sagt deren Bürgermeister Karsten Ruth? „Uns wurde mitgeteilt, dass das Unternehmen mit der Maßnahme noch nicht fertig ist. Es müssen noch Nacharbeiten erfolgen“, erklärte er.

Diese „Nacharbeiten“ dürften erheblich sein. Denn es ist nicht nur so, dass jede Menge Geäst achtlos am Wiesendamm liegen gelassen wurde. Es ist auch so, dass bei den Rodungen offenbar Bäume, die gar nicht gefällt werden sollten, arg in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Sie sind regelrecht zerbrochen, was darauf hindeutet, dass die Firma jene Bäume, die sie gefällt hat, einfach auf die benachbarten Hölzer krachen ließ, ohne sich hinterher um den entstandenen Schaden zu kümmern. Auch wurden viele der entstandenen Baumstümpfe hinterher nicht geglättet. Riesige Bruchstücke ragen daraus wie lange Spieße hervor.

Fachleute, die den Wiesendamm gemeinsam mit der Volksstimme in Augenschein genommen haben, können angesichts des dortigen Zustandes nur den Kopf schütteln. Hat die Stadt etwa am falschen Ende gespart? Und werden mit den erforderlichen Nacharbeiten gar Kapazitäten des städtischen Bauhofes gebunden, dessen Mitarbeiter ohnehin schon mehr als gut ausgelastet sind?

Donnerstagvormittag sahen sich auch Mitarbeiter des Kreis-Umweltamtes den Zustand des Wiesendamms an und fanden den „katastrophalen Zustand“ bestätigt. „In der Form habe ich das bei einem regulären Holzeinschlag auch noch nicht gesehen. Da ist ein erheblicher Schaden entstanden“, so Sachgebietsleiter Joachim Funke.