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Bewerbertag der Bundeswehr Mit Video: Panzer, Waffen, Bundeswehr - Ausbildung im Gefechtsübungszentrum Heer

Beim ersten Bewerbertag der Bundeswehr im Gefechtsübungszentrum Heer ging es um Kameradschaft, Panzer, Waffen und mehr. Offen und ehrlich wurde über den Soldaten-Beruf gesprochen.

Von Stefanie Herrmann Aktualisiert: 02.02.2024, 08:14
Soldaten in Aktion beim Bewerbertag: Das Vorgehen beim Häuserkampf wurde an einer der Stationen gezeigt.
Soldaten in Aktion beim Bewerbertag: Das Vorgehen beim Häuserkampf wurde an einer der Stationen gezeigt. Foto: Stefanie Herrmann

Letzlingen. - Schützen- und Kampfpanzer im Einsatz, Soldaten mit Maschinengewehren im Häuserkampf, die einzige U-Bahn Sachsen-Anhalts und mehr: Den rund 150 jungen Besuchern des ersten Bewerbertages im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) lieferte die Bundeswehr am Donnerstag eine beeindruckende Präsentation – und die kam richtig gut an.

„Soldaten, die aus der Region kommen, die machen die Arbeit hier noch viel lieber“, begründete Oberst Heiko Diehl, der das Kommando im GÜZ hat, warum gezielt junge Menschen aus der Altmark mit diesem Bewerbertag angesprochen werden sollten.

 
Am Donnerstag ist Bewerbertag im GÜZ. Erstmals will die Bundeswehr in Letzlingen eine Grundausbildung anbieten, dafür werden passende Bewerber gesucht. Denen präsentiert sich das Gefechtsübungszentrum von seiner besten Seite. (Kamera: Stefanie Herrmann, Schnitt: Bernd Stiasny)

Praktikum ist bei der Bundeswehr möglich

Dabei wurde bei aller Werbung aber auch versucht, ein realistisches Bild des Soldaten-Berufes aufzuzeigen. „Was wir überhaupt nicht wollen, ist, dass sie die Katze im Sack kaufen. Sie sollen ein ganz klares Bild haben. Dann ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass sie bleiben“, so der Oberst. Wer seinen Eindruck intensivieren wolle, habe auch die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen.

„Soldat sein, ist Berufung und Beruf zugleich“, lernten die Schüler und anderen Interessenten, die aus der ganzen Altmark angereist waren, von Personaloffizier Hauptmann Alexander Helle. Der erklärte die Strukturen der Bundeswehr und was mögliche Bewerber im GÜZ erwartet.

Denn dort soll im Oktober erstmals eine Grundausbildung starten, weil in Letzlingen rund 100 Soldaten – Panzergrenadiere und Jäger – fehlen. Die spielen aber eine wichtige Rolle bei der Ausbildung anderer Truppen, denn sie stellen in den zahlreichen Übungsdurchgängen, die jährlich im GÜZ stattfinden, deren Feind dar.

Helle sprach über die gute Kameradschaft in der Bundeswehr, über modernste Technik und über Karrierechancen. Er verschwieg aber auch nicht: „Soldaten werden ausgebildet, Waffen zu benutzen. Waffen sind dazu da, um Menschen zu verletzen, um Menschen zu töten. Wer besser zielt und besser schießt, der bleibt länger am Leben. Das ist in Auslandseinsätzen so, das ist in einem Fall so, den wir hoffentlich nie erleben werden: im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung.“

Oberst Heiko Diehl (rechts) hat das Kommando im Gefechtsübungszentrum Heer in Letzlingen.
Oberst Heiko Diehl (rechts) hat das Kommando im Gefechtsübungszentrum Heer in Letzlingen.
Foto: Stefanie Herrmann

Auch der Krieg ist Thema

Ein Soldat zu sein, das bedeute, für die Werte in diesem Land einzustehen, machte Helle klar. Dafür müsse man auch mal seinen inneren Schweinehund besiegen und über körperliche Grenzen hinweggehen. Sogar Kriegsbilder wurden gezeigt.

Die Ehrlichkeit schreckte junge Besucher nicht unbedingt ab. Lilli Schmegner, Mia Helena Albrecht und Joline Guha, die mit ihrer neunten Klasse von der Sekundarschule Theodor Fontane aus Arendsee angereist waren, erklärten, eine Karriere bei der Bundeswehr käme „definitiv“ infrage. Vor allem das Miteinander in der Truppe gefiel den 15-Jährigen.

Soldaten der Bundeswehr präsentierten sich beim Bewerbertag.
Soldaten der Bundeswehr präsentierten sich beim Bewerbertag.
Foto: Stefanie Herrmann

Wie gut die Zusammenarbeit der Soldaten tatsächlich funktioniert und wie deren Alltag aussieht, das wurde dann in Schnöggersburg, der größten Übungsstadt Europas, mit ihren 520 Häusern, einem Fluss und sogar einer U-Bahn, präsentiert. Soldaten demonstrierten das Vorgehen bei einem Häuserkampf, Schützen- und Kampfpanzer kamen zum Einsatz, die technische Ausstattung, ähnlich einer „Lasertag Arena für Profis“, wie Helle jugendgerecht vermittelte, wurde erklärt.

Noch gibt es 49 freie Plätze für die dreimonatige Grund- und anschließende, ebenso lange Spezialgrundausbildung im Gefechtsübungszentrum Heer. Man darf gespannt sein, wie schnell diese nach dem tollen Bewerbertag belegt sind.