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Brandschutz Feuerwehr auf einen Schlag gewachsen

Viele neue Mitglieder, neue Schränke und viele Einsätze: Der Miesterhorster Wehrleiter Torsten Pilzecker zog Bilanz.

Von Doreen Schulze 21.01.2019, 20:00

Miesterhorst l 2018 war für die Freiwillige Feuerwehr Miesterhorst „ein erfolgreiches und ereignisreiches Jahr“, eröffnete Wehrleiter Torsten Pilzecker die Jahreshauptversammlung am Sonnabendabend. Als Beispiel nannte er unter anderem den Umbau im Umkleidetrakt der Männer. Die Kabinen wurden um 22 auf 56 erweitert. Das bedeute, dass nun jeder Kamerad seinen eigenen Spind habe, zuvor teilten sich zwei bis drei Mann einen. „Wir haben jetzt aber auch nur noch zwei in Reserve“, berichtete Pilzecker, und leitete so zu einem weiteren Grund für den positiven Jahresrückblick über.

Denn im vergangenen Jahr erlebte die Miesterhorst Wehr eine deutliche Steigerung in der Mitgliederzahl. Die Freiwillige Feuerwehr Miesterhorst zählte insgesamt 157 Mitglieder: 44 Männer, 26 Frauen, 7 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung, 15 Jugendliche, 19 Kinder und 46 passive Mitglieder.

Unter anderem lasse sich die Steigerung der Anzahl der Mitglieder auf die Gründung der Kinderfeuerwehr „Feuerstörche“ am 1. Juni zurückführen, „für mich das Highlight des Jahres“, sagte Pilzecker. Dadurch sei die Feuerwehr „auf einen Schlag gewachsen“, so der Wehrleiter. Bei der Gründung waren es 14 Mädchen und Jungen. Und noch am selben Tag, so Pilzecker, traten weitere Kinder ein. Mittlerweile sind es 19 Mitstreiter. Und auch die aktiven Kameraden erhielten Zuwachs.

Während der Jahreshauptversammlung nahm Pilzecker sieben Neuzugänge in die Feuerwehr auf.

Gern hätte er sie alle auch zum Feuerwehrmann beziehungsweise -frau befördert, allerdings werde „die Laufbahnverordnung anders von der Stadt interpretiert als von mir“, erklärte Pilzecker. Laut Laufbahnverordnung könne eine Beförderung zu Feuerwehrmann/-frau nämlich erst erfolgen, wenn nicht nur die Grundausbildung (wie es bei den sieben Neuaufgenommenen der Fall ist), sondern auch die Ausbildung zum Sprechfunker und, sofern es die Gesundheit zulässt, zum Atemschutzgeräteträger absolviert wurde. Den Lehrgang zum Sprechfunker absolvierten die Neuausgebildeten am Wochenende der Jahreshauptversammlung. „Es sind also nur noch wenige Stunden, bis diese Ausbildung abgeschlossen ist. Wir haben aber keine Ausnahme erhalten, um heute schon Beförderungen vornehmen zu können“, machte Pilzecker deutlich.

Und nicht nur darüber ärgerte sich der Wehrleiter. Denn ebenfalls nicht entsprechend befördert werden konnten zwei Kameraden, die die Zugführerausbildung absolvierten. Einer von beiden warte auf diese Beförderung bereits seit zehn Jahren, so der Wehrleiter. Eine Beförderung sei aber erst möglich, wenn die entsprechenden Kameraden zum Zugführer berufen worden sind. Wie viele Zugführer berufen werden, lege die Stadt in der Risikoanalyse fest. Gibt es mehr Kameraden, die für diese Position infrage kommen, können nicht alle berufen werden. Dies sehe Pilzecker auch ein. Er wünsche sich aber, dass wenigstens eine Beförderung in die nächst höhere Ebene möglich sei. „Die Kameraden wollen Anerkennung erfahren“, argumentierte er auf Nachfrage im Volksstimme-Gespräch.

Zufrieden ist Torsten Pilzecker hingegen mit dem Ausbildungsstand seiner Kameraden. Diese nahmen sowohl auf Gemeinde-, Kreis- als auch auf Landesebene an Lehrgängen teil. Insgesamt seien 741 Ausbildungsstunden zusammengekommen. Pilzecker nannte weitere Zahlen. So kamen 449 Einsatzstunden und 1524 Dienststunden zusammen. Summiert macht dies eine Summe von 2714 geleisteten Stunden aus, wie Pilzecker vorrechnete.

Ereignisreich war das Jahr 2018 aber auch im Hinblick auf die Einsätze. Insgesamt rückte die Wehr 30 Mal, inklusive einer Großübung, aus. Überboten werde diese Zahl nur vom Jahr 2015, in dem 32 Einsätze verzeichnet worden sind. Die Einsätze in 2018 setzten sich wie folgt zusammen: 8 technische Hilfeleistungen und 22 Brandeinsätze. „Ab dem 25. Mai hatten wir den Sommer über durchgehende Waldbrandstufe V“, stellte Pilzecker fest. Die durchschnittliche Einsatzstärke lag 2018 bei 11,5 Kameraden. Im Durchschnitt brauchten die Kameraden 4,9 Minuten bis zum Ausrücken und 12,1 Minuten bis zum Eintreffen.