Niveaufreie Kreuzung Deutsche Bahn AG plant Brücke oder Unterführung am Bahnübergang Brunau-Packebusch
Die Schranken am Bahnübergang Brunau-Packebusch sind häufig geschlossen. Mit dem zweigleisigen Ausbau der dort vorbeiführenden Amerika-Linie werde das Aufkommen des Schienenverkehrs stark steigen. Noch längere Wartezeiten seien zu erwarten. Mit einer Brücke oder Unterführung solle Abhilfe geschaffen werden.

Brunau/Packebusch - Für den den Bahnübergang Brunau-Packebusch ist ein niveaufreier Kreuzungsbereich vorgesehen. Dies hat Einheitsgemeinde-Bürgermeister Karsten Ruth während der jüngsten Stadtratssitzung Ende vergangener Woche mitgeteilt.
Die Deutsche Bahn AG bestätigt auf Anfrage diese Pläne. Derzeit werde die Vorplanung für eine Beseitigung des bestehenden Bahnübergangs durch ein Ersatzbauwerk erstellt, heißt es aus dem Unternehmen. Dabei werden sowohl eine Straßenüberführung, also eine Straßenbrücke, als auch eine Eisenbahnüberführung (Straßentrog/umgangssprachlich Unterführung) untersucht. Der gesamte Prozess erfolge in enger Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger, dem Altmarkkreis Salzwedel, sowie mit der Einheitsgemeinde Kalbe.
Am Ende der Vorplanung würden die verschiedenen Varianten dann verglichen. Eine Vorzugsvariante solle dann festgelegt werden. „Diese Baumaßnahme würde von Bund, Bahn und Land gemäß Eisenbahn-Kreuzungsgesetz finanziert werden. Das entsprechende Bauwerk wird im Zuge der Ausbaumaßnahmen des Ostkorridors Nord Stendal-Uelzen zwischen 2025 und 2028 errichten“, erläutert Diplomingenieur Jörg Bönisch, Pressesprecher für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bei der Deutschen Bahn AG.
Rettungsfahrzeuge können Einsatzzeiten einhalten
Zum Hintergrund der Notwendigkeit dieser Maßnahme: Die Bahnstrecke von Stendal nach Uelzen, die sogenannte Amerika-Linie, soll ab 2024 zweigleisig ausgebaut werden. Auf dieser Strecke gibt es an die 60 Bahnübergänge, die niveaugleich sind. Das bedeutet, Schienen und Straßen befinden sich auf der gleichen Höhe. So ist es auch am Bahnübergang Brunau-Packebusch.
Bereits derzeit müssen Fahrzeuge häufig an der geschlossenen Schranke stehen. Ist die Bahnstrecke ausgebaut, wird sich der Schienenverkehr stark erhöhen, was bedeutet, dass die Schranken dann noch häufiger unter sein werden. Von Gesamtwartezeiten von 30 bis 40 Minuten innerhalb einer Stunde könne ausgegangen werden, so Bürgermeister Ruth.
Als problematisch zeichne sich ab, dass im Notfall auch Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz beziehungsweise Rettungswagen an den Bahnschranken halten müssten. Um Abhilfe zu schaffen, sucht die Deutsche Bahn nach Lösungen, damit Rettungsfahrzeuge die geforderten Einsatzzeiten weiter einhalten können.
Die Absicht der Bahn, einen niveaufreien Bahnübergang Brunau-Packebusch zu schaffen, begrüßt Karsten Ruth: „Damit ist den kommunalen Sorgen um die Absicherung des Brandschutzes und der Notarztversorgung Rechnung getragen worden.“