Die Kraft der zwei Kerzen
Liebhaber von Trabant, Wartburg und anderen IFA-Fahrzeugen kamen an den Ahlumer See. Mehr als 60 Zweitakter waren dort zu bewundern.
Ahlum l "Trabantfahrer sind die härtesten", heißt es nicht umsonst von den Fans der Kult-Rennpappe aus DDR-Zeiten. Und so nehmen sie in jedem Jahr teilweise hunderte Kilometer Anfahrt mit ihren Mobilen auf sich, um beim Wiedersehen am Ahlumer See dabei zu sein. 102 Teilnehmer genau waren es bei der 16. Auflage am Wochenende, die mit 67 Zweitaktern der Einladung der Salzwedeler Trabant- und IFA-Freunde folgten. "Dazu kommen noch etliche Tagesgäste, die spontan vorbeischauten", berichtete Mitorganisator Mathias Simon.
Die Szenerie am See war zwar geprägt von Trabis aller Arten und Farben. Aber auch Wartburgs, Barkasse (B 1000), einige Zweiräder sowie Feuerwehrfahrzeuge aus DDR-Zeiten konnten von den Besuchern bewundert werden. Die weiteste Anreise hatten Trabifreunde aus dem schwedischen Falköping, aber auch aus Holland waren wieder etliche Unentwegte mit dabei, die mit ihren Zweitaktern fast 500 Kilometer zurücklegten. Die Teilnehmer aus Deutschland verteilten sich über ganz Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und darüber hinaus. "Wir haben Leute aus Wernigerode, Burg, Bad Doberan, Berlin, Walsrode, Hameln, dem Bördekreis und vielen anderen Ecken mit dabei", erzählte Mathias Simon.
Erstmals zum Ahlumer Treffen waren Silvio Mäke und Hannes Fiedler aus der Nähe von Pirna in Sachsen gekommen. "Es gefällt uns hier. Ich bin passionierter Trabifahrer und schon öfter zu anderen Treffen gefahren", meinte Mäke und zeigte stolz auf seinen hellblauen "Kugelporsche", Baujahr 1988.
Ausfahrt ins Freilichtmuseum Diesdorf
Die traditionelle Ausfahrt führte die Zweitaktfreunde am Sonnabend nach Diesdorf ins Freilichtmuseum. Auf Stationen unterwegs wurde diesmal allerdings verzichtet. "Das lief alles ganz geschmeidig ab. Die Anreise nach Ahlum war aufgrund der Bauarbeiten und Sperrungen für viele ja schon Abenteuer genug", schmunzelte Mathias Simon. Einen Auftrag gab es dann aber doch noch für die Teilnehmer: Jeder bekam einen Wertungszettel und durfte an dem Wochenende entscheiden, was für ihn das beste IFA-Mobil auf dem Zeltplatz war. Am Sonntag wurde ausgezählt. Die meisten Stimmen bekam das schmucke orangene Trabi-Cabriolet von Holger Loof aus Wulferstedt im Bördekreis.
Am Sonnabend fanden auch viele Besucher den Weg zum See, um die Gefährte zu bewundern und mit ihren Besitzern zu fachsimpeln. Wer Ersatzteile für seinen eigenen Trabant oder Wartburg benötigte, war beim Teilestand einer Chemnitzer Firma genau richtig. "Es war ein schönes Treffen", resümierte Simon, für den es nur einen Wermutstropfen gab. Der alte Tatra-Lkw aus Osterwohle, der als Höhepunkt angekündigt war, fiel kurzfristig wegen Motorschaden aus.