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Eichenspinner Aktuell wird es gefährlich

Im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner ist derzeit keine Methode anwendbar. Erst im Juni kann abgesaugt werden.

Von Gesine Biermann 10.06.2016, 12:00

Gardelegen l Sie sind winzig, ihre Härchen noch winziger, wer mit ihnen Bekanntschaft macht, merkt das dennoch schmerzhaft. Gerade aktuell sind die Raupen des Eichenprozessionsspinners in ihrem dritten Larvenstadium und somit am gefährlichsten für Menschen, denn sie lösen bei Berührungen toxische Reaktionen aus. Die Brennhaare dringen leicht in die Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Häkchen fest. Im Ergebnis drohen Symptome wie Quaddeln, Haut- oder Bindehautentzündung und Fieber bis hin zur Bronchitis, Asthma oder allergischem Schock.

„Gerade jetzt sind die Härchen ausgebildet, jetzt tut es weh und juckt“, warnt Birgit Matthies, Fachbereichsleiterin für Gefahrenabwehr in der Stadtverwaltung Gardelegen. Aktuell seien die Tiere ein akutes und schwieriges Thema. Bürger sollten im Augenblick deshalb besonders momentan darauf achten, sich von Wander- und Radwegen mit Eichenbewuchs fernzuhalten, rät sie.

Denn augenblicklich könne nichts getan werden. Die Zeit, in der die Tiere mit Gift besprüht werden können, so, dass sie gar nicht erst entstehen könnten, sei vorbei, „zum Absaugen ist es aber noch zu früh“, so Matthies. Das könne erst wieder ab Ende Juni geschehen. Absaugen sei zudem auch die kostspieligere Variante.

Die Stadt selbst hatte bereits im Frühjahr Vorsorgemaßnahmen gegen den Schädling eingeleitet. Es war gesprüht worden. „Wir können das aber natürlich immer nur punktuell an bestimmten Schwerpunktorten wie an Kindergärten oder Schulen machen“, erläuterte sie.

Dennoch könnten sich Bürger, die einen mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners befallenen Baum auf ihrem Grundstück haben, sich hilfesuchend an die Stadt wenden, versicherte Matthies während der jüngsten Finanzausschusssitzung auf Anfrage des Ausschussvorsitzenden Thomas Genz (CDU-Fraktion).

Laut Matthies könne dann veranlasst werden, dass diese Bäume komplett abgesaugt werden. Dies würde dann auch finanziell günstiger, als wenn selbst eine Schädlingsbekämpfungsfirma – nicht jedes Unternehmen übernimmt solche Aufträge – informiert und beauftragt werden würde, bestätigte sie Genz. Denn die Leistungen an sich hatte der Kreis ausgeschrieben, so dass günstigere Preise vereinbart werden konnten.

Nähere Informationen zum Ablauf solcher Absaugaktionen gibt es im Ordnungsamt der Stadt oder telefonisch unter 03907/71 61 80.